Weniger Frauen bei Vorsorge gegen Brustkrebs

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THEMENBILD: MAMMOGRAFIEAPA (BARBARA GINDL)
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601.000 Mammografien wurden in Österreich 2014 insgesamt durchgeführt, das sind 15 Prozent weniger als in den Vorjahren

Wien. Seit Anfang 2014 – seit das neue Mammografie-Screening-Programm zur besseren Früherkennung von Brustkrebs läuft – wurden in Österreich 600.858 Mammografien durchgeführt. Rund zwei Drittel von ihnen im Zug des neuen Programms. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigen diese Daten einen Rückgang von 15 Prozent, wie Romana Ruda, Projektverantwortliche von der Wiener Gebietskrankenkasse, am Montag mitteilte.
Die Hauptzielgruppe der 45- bis 69-jährigen Frauen sei aber mit einem Anteil von 86 Prozent (40 bis 44 Jahre: vier Prozent, 70 Jahre und darüber: zehn Prozent) erreicht worden. 94 Prozent unauffälliger Befunde, vier Prozent Veränderungen in der Brust, welche engmaschigere Kontrolle bedingen sollten, und ein Prozent verdächtige Befunde mit weiterer Abklärung würden den Erwartungen entsprechen.

Änderung nach Kritik

Das Screening-Programm richtet sich ausschließlich an Personen ohne Anzeichen von Brustkrebs. Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren erhalten vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger alle zwei Jahre per Post eine persönliche Einladung zur Mammografie, die sie – binnen drei Monaten – annehmen können.
Die Betroffenen müssen aber auf den Brief nicht warten, sie können sich durch einen Anruf bei der Hotline 0800/500181 selbst einladen. Diese Möglichkeit haben auch Frauen zwischen 40 und 44 und 70 bis 74 Jahren. Niedergelassene Mediziner (Hausärzte, Gynäkologen) dürfen ihre Patientinnen in diesem Alter (40 bis 74) nur bei einem erblich bedingten erhöhten Brustkrebsrisiko oder bei Symptomen (tastbare Knoten, Verhärtungen etc.) zur Mammografie schicken. Nicht aber zu einer Vorsorge wie bis Ende 2013, als dies nach eigenem Ermessen der Ärzte geschah.

Nach heftiger Kritik vonseiten der Ärzteschaft können seit 1. Juli 2014 Frauen zwischen 45 und 69 Jahren auch mit ihrer E-Card zur Mammografie gehen – eine Wiederholung ist alle zwei Jahre möglich. Eine Einladung oder Zuweisung ist dann nicht mehr notwendig. In Österreich erkranken pro Jahr 5000 Frauen an Brustkrebs, rund 1600 sterben. (red.)

(APA)

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