Nur acht Prozent der Österreicher fühlen sich gesund

Der Anteil der glücklichen Österreicher hat sich seit 2013 fast halbiert.
Der Anteil der glücklichen Österreicher hat sich seit 2013 fast halbiert. Imago
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92 Prozent der Österreicher klagen (zumindest gelegentlich) über Wehwehchen. Frauen und Männer jammern annähernd gleich viel.

Nur acht Prozent der Österreicher fühlen sich frei von gesundheitlichen Problemen, 92 Prozent klagen zumindest über gelegentliche Wehwehchen. Dabei geht es laut Umfrage des Linzer Market-Instituts nicht nur um körperliche Beschwerden, sondern auch um psychische. So fühlen sich neun Prozent von Burnout oder ähnlichen Zuständen betroffen. Als Hauptursache seelischer Leiden gilt Mobbing.

Market hat für seine "Gesundheitsstudie 2016" im März 1004 Personen, die über 16 Jahre alt sind, online interviewt. Frauen und Männer klagen demnach annähernd gleich stark über Beschwerden. Jüngere und besser Gebildete fühlen sich deutlich gesünder als Ältere und Leute ohne Matura. Teilweise wurden die Zahlen mit früheren Jahren verglichen, wobei sich eine Verschlechterung zeigte.

So hatten 2013 noch 14 Prozent angegeben, überhaupt keine gesundheitlichen Probleme zu haben. Der Anteil dieser Glücklichen hat sich seither fast halbiert. Umgekehrt haben die Gesundheitsprobleme offenbar zugenommen: Hatten 2013 noch 20 Prozent gesagt, dass ihnen solche zu schaffen machen, so waren es heuer bereits 27 Prozent.

Gesundheit im EU-Vergleich
Gesundheit im EU-VergleichAPA

Häufigster Grund zur Klage sind Rücken- bzw. Wirbelsäulenprobleme. Unter diesen leiden 47 Prozent all jener Befragten, die zumindest ab und zu Beschwerden haben. Ihre Neigung zu Übergewicht macht 41 Prozent zu schaffen, der Bewegungsapparat plagt 38 Prozent. Allergien (18 Prozent), Verdauungsprobleme (17 Prozent) oder Migräne (elf Prozent) liegen im Mittelfeld. Neun Prozent der Testpersonen gaben an, unter chronischen Schmerzen zu leiden.

Erstmals hat Market heuer auch psychische Leiden abgetestet: Von jenen, die zumindest gelegentlich Probleme verspüren, klagten die meisten über Energielosigkeit (29 Prozent) und Schlafstörungen (27 Prozent). Burnout oder ähnliche Zustände plagen immerhin neun Prozent, ebenso Konzentrationsstörungen.

Als stärkste Belastung für die psychische Gesundheit machten die Befragten Mobbing am Arbeitsplatz (78 Prozent), Arbeitslosigkeit (76 Prozent) oder finanzielle bzw. Ehe-Probleme (je 77 Prozent) aus. Zeitdruck sehen 69 Prozent als Quelle seelischer Probleme. 31 Prozent halten die unsicheren politischen Verhältnisse für einen Faktor. Fazit der Meinungsforscher:" Die High-Speed-Gesellschaft steht offenkundig unter massivem Druck, der erhebliche Gesundheitsschäden auslöst."

(APA)

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