Vereinsamung und Demenz hängen zusammen

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In den nächsten 30 Jahren soll sich die Zahl der Demenzerkrankungen verdoppeln. Mit einem aktiven Leben könnte man entgegenwirken, sagen Tiroler Experten.

Experten sehen einen Zusammenhang zwischen Einsamkeit, mangelnden sozialen Kontakten und Demenzerkrankungen. Auch der Faktor Bewegung habe Einfluss, wie im Rahmen einer Pressekonferenz des "Tiroler Bündnis gegen Depression" betont wurde. Derzeit leiden 11.000 Tiroler an einer Demenzerkrankung. Für die nächsten Jahre wurde ein großer Anstieg prognostiziert. Josef Marksteiner, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Landeskrankenhaus Hall, führte aus, dass ein Zusammenhang zwischen Demenz, Depression und der steigenden Einsamkeit und Vereinsamung von alten Menschen in der Gesellschaft vorhanden sei. Im Alter bestehe außerdem Sorge um den "Verlust der Selbstständigkeit", so Marksteiner.

"Es ist nie zu spät zu beginnen, dem entgegenzuwirken", war sich Hartmann Hinterhuber vom Tiroler Bündnis gegen Depression indes sicher. Er verwies auf die Wichtigkeit von Prävention und Gesundheitsförderung. Es gehe um ein "aktives Leben", um "Bewegung" und konkrete Anweisungen für ältere Menschen. Es gebe Möglichkeiten, "aktiv in die Lebensgewohnheiten einzugreifen" und die "Einsamkeit zu überwinden", so Hinterhuber.

Michaela Defrancesco von der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie I und der Gedächtnissprechstunde, betonte unisono, dass es wichtig sei, das Leben im Alter "gut zu gestalten". Schließlich steige ab 65 das Risiko einer Demenzerkrankung signifikant an. Man müsse außerdem mit einer Verdoppelung der Demenzerkrankungen in den nächsten 30 Jahren rechnen, so Defrancesco. Ein Problem sei es auch, dass Frühstadien der Erkrankung von Patienten oft nicht erkannt würden. Somit liege die Dunkelziffer vermutlich deutlich über den genannten 11.000 Demenzerkrankten in Tirol.

(APA)

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