US-Forscher: Klassifizierung von Krebs überdenken

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Symbolbild: Krebsforschung(c) REUTERS (Stefan Wermuth)
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Die Mediziner untersuchten 33 Krebsarten von mehr als 10.000 Patienten. Ihr Fazit: Fast zwei Drittel der Tumorarten treten in mehr als einer Körperregion auf.

Der Status quo lautet: Krebserkrankungen werden nach dem Ort bzw. dem Bereich im menschlichen Körper benannt, an dem sie auftreten. So wird etwa von Lungen- oder Brustkrebs gesprochen. US-Forschern halten dieses Vorgehen für nicht zielbringend. Wie die britische "BBC" am Samstag berichtet, fordern die Forscher rund um Christopher Benz in einer aktuellen Studie, eine Klassifizierung der Krebsarten nach der genetischen und molekularen Ähnlichkeit der Tumorzellen.

"Es ist Zeit, die wissenschaftliche Literatur über Krebs neu zu schreiben", betont Benz, einer der Autoren des "Pan-Cancer Atlas", in dem Bericht. Der Hintergrund: Die Mediziner untersuchten 33 Krebsarten von mehr als 10.000 Patienten. Dabei handelte es sich um 23 der verbreitetsten Tumortypen und zehn seltene.

Ihr Fazit: Fast zwei Drittel der Tumorarten treten in mehr als einer Körperregion auf. Eine Tumorart wurde sogar in 25 verschiedenen Körperregionen gefunden. Nach derzeitiger Klassifikation bedeutet dies, dass derselbe Tumor unterschiedlich behandelt wird, je nachdem, wo er zuerst auftritt. Das sei jedoch oft nicht der effizienteste Weg.

Zudem fanden die Forscher heraus, dass Krebsarten, die derzeit als zusammengehörig gesehen werden - etwa Brust- und Lungenkrebs - in mehr als eine Krebsart unterteilt werden könnten.

>>> Bericht der "BBC"

(Red.)

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