Neue Ideen, wie Mode zu fördern ist

(c) Erwin Wodicka
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Anfang nächsten Jahres beginnt eine neue Phase der Förderung von österreichischer Mode: Die Austrian Fashion Association nimmt ihre Tätigkeit auf.

Mit Jänner 2014 wird eine neue Stelle im Auftrag der Stadt Wien und des BMUKK die Strukturförderung heimischer Modemacher übernehmen; die Initiatorinnen sind in der Szene bereits gut vernetzt. Marlene Agreiter und Camille Boyer sind ob ihrer bisherigen Tätigkeiten, zum Beispiel als Organisatorinnen der Kooperationsbörse und als Initiatorinnen des B2B-Formates Austrian Fashion Showcase, bekannt. Ihre Erfahrungen in den Bereichen Produktion und Vertrieb planen Agreiter und Boyer nach der Konstituierung der Austrian Fashion Association auch in deren Tätigkeitsbereich einzubringen.

Das Konzept der beiden wurde Ende Juni von einer Jury ausgewählt, die sich neben Abgesandten der Geldgeber Stadt Wien und BMUKK aus Klaus Mühlbauer, Stefan Siegel (Not Just a Label) und Mark Terberg (Dutch Fashion Foundation) zusammensetzte. Nicht bestätigten Informationen zufolge hatten auch eine Einzelperson, eine Zweier- und eine Dreierkonstellation Ideen für die Modeförderung übermittelt.

Marlene Agreiter ließ die „Presse am Sonntag“ auf Nachfrage wissen, dass künftig zwei Förderschienen existieren werden: Zum einen soll die Erstellung von Kollektionen eines Designers oder Labels unterstützt werden; dies soll relativ am Anfang einer Karriere passieren. In einem späteren Karrierestadium soll es die Möglichkeit geben, um eine sogenannte Konsolidierungsförderung anzusuchen: „Diese zwei Schienen wurden auch hinsichtlich jener Förderungen entwickelt“, so Agreiter, „die von anderen Stellen ausgeschüttet werden – eine Doppelförderung soll weiterhin vermieden werden.“

Ergänzend zu dem so konzipierten Fördersystem sollen Initiativen im Bereich von Produktion, Vertrieb und Kommunikation starten. Geplant ist etwa der Aufbau eines in Paris gastierenden Austrian Fashion Showroom, der nicht mehr wie der Austrian Fashion Showcase als Teil einer Modemesse organisiert sein soll, sondern einen eigenen Raum im Stadtzentrum bespielen könnte. Erstmals soll es diesen Showroom im Herbst 2014 geben.

Weiterhin wird es die Austrian Fashion Awards geben, die öffentlich verliehen werden sollen. „Ein eigenes Festival werden wir nicht ausrichten“, betont Marlene Agreiter. „Wir planen Gespräche mit den Organisatoren existierender Veranstaltungen.“ Vonseiten der Geldgeber sind vorerst drei Jahre operativer Tätigkeit der Austrian Fashion Association sichergestellt.

Der Vorgänger, Unit F, ist noch bis Ende 2013 tätig. Von 20. bis 22. November wird laut Andreas Oberkanins das Festival for fashion & photography stattfinden, in dessen Rahmen auch ein Buch mit dem Titel „Austrian Fashion Design“ präsentiert wird. Die Pläne für eine Fortsetzung oder Neuausrichtung, so Oberkanins, werden zu einem späteren Zeitpunkt publik gemacht. (dk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.07.2013)

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