Marke Österreich
Die Designs im Überblick
![Was birgt der Ausblick auf Österreich? Im Wesentlichen werde sich nichts ändern, solange der Kaiser lebe, aber danach müsse man mit allem rechnen. Das war eine verbreitete Auffassung zu Lebzeiten des letzten österreichischen Monarchen. Seither ist viel passiert, aber hat sich etwas verändert? Die kulturelle und imperialistische Geschichte scheint Gegenwart zu sein. Traditionen entstehen nicht zuletzt aus zeitlichen Gegebenheiten, in welcher sie nützlich sind. Einige sind zeitlos, andere laufen ab. Was wird man in Österreich über diese Epoche berichten? Vielleicht: "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!"www.buero-newyork.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/avgze8-20110909142324.jpg/alternates/FREE_1200/20110909142324.jpg)
Was birgt der Ausblick auf Österreich? Im Wesentlichen werde sich nichts ändern, solange der Kaiser lebe, aber danach müsse man mit allem rechnen. Das war eine verbreitete Auffassung zu Lebzeiten des letzten österreichischen Monarchen. Seither ist viel passiert, aber hat sich etwas verändert? Die kulturelle und imperialistische Geschichte scheint Gegenwart zu sein. Traditionen entstehen nicht zuletzt aus zeitlichen Gegebenheiten, in welcher sie nützlich sind. Einige sind zeitlos, andere laufen ab. Was wird man in Österreich über diese Epoche berichten? Vielleicht: "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!"www.buero-newyork.com
Buero New York / Alex Wiederin
![Identität als Work in Progress, als dauerhafte Bau-Stelle. Das Heraustrennen der Briefmarke, der Riss durchs "Baustellenband" markiert die Spalte zwischen dem Sichtbaren und dem Sagbaren der Identität. Statt der Eroberung der letzten weißen Flecken, das Reservat des weißen Flecks. Dorothea Brunialti](https://img.diepresse.com/public/incoming/jt5pfo-unbenannt-120110901153752.jpg/alternates/FREE_1200/unbenannt-120110901153752.jpg)
Identität als Work in Progress, als dauerhafte Bau-Stelle. Das Heraustrennen der Briefmarke, der Riss durchs "Baustellenband" markiert die Spalte zwischen dem Sichtbaren und dem Sagbaren der Identität. Statt der Eroberung der letzten weißen Flecken, das Reservat des weißen Flecks. Dorothea Brunialti
Dorothea Brunialti
![Ein Land, aus dem kulturelle Erneuerung, Kreativität und Weltoffenheit geradezu herausquillt, bleibt scheinbar dennoch einem grauen Hintergrund geschichtlicher Unaufgeräumtheit und zaghafter Identitätsfindung anhaftend. Es wäre schön zu sehen, wenn sich dieser Rahmen von Resten überholter Rührseligkeiten auflösen könnte und ein Land sichtbar wird, das sein Nationalbewusstsein und seinen historischen Hintergrund mit einer Selbstverständlichkeit nach außen trägt, und somit einer modernen und pluralistischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts gerecht wird. www.saysaysayinc.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/4yxqhy-unbenannt-120110826132850.jpg/alternates/FREE_1200/unbenannt-120110826132850.jpg)
Ein Land, aus dem kulturelle Erneuerung, Kreativität und Weltoffenheit geradezu herausquillt, bleibt scheinbar dennoch einem grauen Hintergrund geschichtlicher Unaufgeräumtheit und zaghafter Identitätsfindung anhaftend. Es wäre schön zu sehen, wenn sich dieser Rahmen von Resten überholter Rührseligkeiten auflösen könnte und ein Land sichtbar wird, das sein Nationalbewusstsein und seinen historischen Hintergrund mit einer Selbstverständlichkeit nach außen trägt, und somit einer modernen und pluralistischen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts gerecht wird. www.saysaysayinc.com
Jutta Wacht
![Der Fingerabdruck steht sinnbildlich als Inbegriff für Identität und Einzigartigkeit. Die Frage nach der Identität eines Landes ist nicht nur ein nationales, sondern ein globales Thema. So wird der grafische Entwurf der "Marke Österreich" den Gegenstand der Identifikation jedes einzelnen Interpreten ans Tageslicht spülen. www.bohatsch.at](https://img.diepresse.com/public/incoming/v4x2vk-unbenannt-120110822134243.jpg/alternates/FREE_1200/unbenannt-120110822134243.jpg)
Der Fingerabdruck steht sinnbildlich als Inbegriff für Identität und Einzigartigkeit. Die Frage nach der Identität eines Landes ist nicht nur ein nationales, sondern ein globales Thema. So wird der grafische Entwurf der "Marke Österreich" den Gegenstand der Identifikation jedes einzelnen Interpreten ans Tageslicht spülen. www.bohatsch.at
Bohatsch und Partner / Julia Krauth
![Unter den identitätsstiftenden österreichischen Leistungen interessieren uns besonders jene, denen ein unbedingter Avantgardismus und eine Radikalität zu eigen ist. Eine Haltung, die, wie wir meinen, wohl durch ein "typisches" Umfeld erst möglich wird und die zu ihrer jeweiligen Zeit meist breites Unverständnis und heftige Abwehr hervorgerufen hat.In Referenz zum Haus am Michaelerplatz von Adolf Loos – das "Haus ohne Augenbrauen" – , soll diese Marke als Kultur-Objekt ein Laborversuch im kleinen Maßstab sein. Eine radikale Reduktion, eine Banalität, eine Provokation im Idealfall.www.grafisches-buero.at](https://img.diepresse.com/public/incoming/ess46r-unbenannt-520110812104039.jpg/alternates/FREE_1200/unbenannt-520110812104039.jpg)
Unter den identitätsstiftenden österreichischen Leistungen interessieren uns besonders jene, denen ein unbedingter Avantgardismus und eine Radikalität zu eigen ist. Eine Haltung, die, wie wir meinen, wohl durch ein "typisches" Umfeld erst möglich wird und die zu ihrer jeweiligen Zeit meist breites Unverständnis und heftige Abwehr hervorgerufen hat.In Referenz zum Haus am Michaelerplatz von Adolf Loos – das "Haus ohne Augenbrauen" – , soll diese Marke als Kultur-Objekt ein Laborversuch im kleinen Maßstab sein. Eine radikale Reduktion, eine Banalität, eine Provokation im Idealfall.www.grafisches-buero.at
grafisches Büro
![Das Nachdenken über ein visuelles Zeichen, das die Identität eines Landes darzustellen vermag, ist eine komplexe Übung der dafür notwendigen Reduktion. Die Identität eines Landes ist strikt an dessen materielle Erfahrung gebunden. Das, was wir in diesem Prozess der Bestimmung der "Marke Österreich" kreieren wollen, ist Poesie: visuelle Poesie. Die Entscheidung, das Material Holz für die Repräsentation österreichischer Identität zu verwenden, ist das visuelle Ergebnis eines konzeptuellen Prozesses.www.collettiva.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/14ht6b-unbenannt-220110805101247.jpg/alternates/FREE_1200/unbenannt-220110805101247.jpg)
Das Nachdenken über ein visuelles Zeichen, das die Identität eines Landes darzustellen vermag, ist eine komplexe Übung der dafür notwendigen Reduktion. Die Identität eines Landes ist strikt an dessen materielle Erfahrung gebunden. Das, was wir in diesem Prozess der Bestimmung der "Marke Österreich" kreieren wollen, ist Poesie: visuelle Poesie. Die Entscheidung, das Material Holz für die Repräsentation österreichischer Identität zu verwenden, ist das visuelle Ergebnis eines konzeptuellen Prozesses.www.collettiva.com
Collettiva Design / Maurizio Poletto
![Der Österreicher Joseph Kohlmaier und der Deutsche Stefan Kraus zum Entwurf: Kurz rührt etwas den See, zieht Landschaftsringe durch den glatten Himmelsspiegel. Kam es gar von unten? Hinab´reitet die Fantasie. Dort schimmert etwas. Die Zeit glättet die Wellen. Ein neuer Wurf! Kurz rührt etwas den See, zieht Landschaftsringe durch den glatten Himmelsspiegel.www.liquidfrontiers.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/hbvfdw-moe_web_presse_14_bearbeitet-120110802114449.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_14_bearbeitet-120110802114449.jpg)
Der Österreicher Joseph Kohlmaier und der Deutsche Stefan Kraus zum Entwurf: Kurz rührt etwas den See, zieht Landschaftsringe durch den glatten Himmelsspiegel. Kam es gar von unten? Hinab´reitet die Fantasie. Dort schimmert etwas. Die Zeit glättet die Wellen. Ein neuer Wurf! Kurz rührt etwas den See, zieht Landschaftsringe durch den glatten Himmelsspiegel.www.liquidfrontiers.com
Polimekanos / Joseph Kohlmaier & Stefan Kraus, London
![Die seit 1999 in Köln lebende österreichische Illustratorin und Art Direktorin über ihren Entwurf: Diese Briefmarke soll einfach und unmittelbar wie ein Icon funktionieren. Das Motiv ist deshalb eindeutig und direkt, grafisch bildhaft und kompakt umgesetzt. Österreich gilt als Land der Berge, aber auch der tiefen Seen. Beide Sujets bilden daher die Pole des Entwurfs: Ein grüner Berg erhebt sich über dunklen Gewässern und gipfelt mit seiner weißen Spitze in der Abendröte eines rot-weißroten Himmels. Als positives Motiv steht der Berg für das Solide, Traditionelle, aber auch Stärke und Bodenständigkeit. Der See steht für das Tiefgründige, Facettenreiche, aber natürlich auch für die Seele. Mit Rot, Weiß, Grün und Blau spielt die Farbgebung mit Motiven der Folklore. Diese stilisierte, dramatische Naturdarstellung liefert damit auch Anhaltspunkte zur Charakterisierung der Stimmungslage des Landes, die gerne zwischen himmelhochjauchzender Euphorie und depressiver Resignation schwankt. www.manuburghart.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/ogotle-moe_web_presse_13_bearbeitet-120110802114454.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_13_bearbeitet-120110802114454.jpg)
Die seit 1999 in Köln lebende österreichische Illustratorin und Art Direktorin über ihren Entwurf: Diese Briefmarke soll einfach und unmittelbar wie ein Icon funktionieren. Das Motiv ist deshalb eindeutig und direkt, grafisch bildhaft und kompakt umgesetzt. Österreich gilt als Land der Berge, aber auch der tiefen Seen. Beide Sujets bilden daher die Pole des Entwurfs: Ein grüner Berg erhebt sich über dunklen Gewässern und gipfelt mit seiner weißen Spitze in der Abendröte eines rot-weißroten Himmels. Als positives Motiv steht der Berg für das Solide, Traditionelle, aber auch Stärke und Bodenständigkeit. Der See steht für das Tiefgründige, Facettenreiche, aber natürlich auch für die Seele. Mit Rot, Weiß, Grün und Blau spielt die Farbgebung mit Motiven der Folklore. Diese stilisierte, dramatische Naturdarstellung liefert damit auch Anhaltspunkte zur Charakterisierung der Stimmungslage des Landes, die gerne zwischen himmelhochjauchzender Euphorie und depressiver Resignation schwankt. www.manuburghart.com
Manu Burghart
![Der Vorarlberger Grafikdesigner zu seinem Entwurf: Die "Marke Österreich" stellt für mich ein Sammelsurium von Identitäten dar. Deshalb habe ich in Form von Piktogrammen diese Brief-Marke "gefüllt". Vom Wintersportklischee über die Neutralität mit ihren fragwürdigen Abfangjägern, von der Öffnung der Welt – oder ihrer Abgeschnittenheit – bis zur Auseinandersetzung der Kulturen und Religionen, die – als Zukunftsbild für Österreich – auf gleicher (Augen)höhe in Toleranz und Achtung zueinander stehen mögen. Die reduzierte und klare Form der Piktogramme lässt ein »Lesen« von jedermann/frau zu. Die Interpretation hingegen ist letztlich freigestellt und lädt ein zum Diskurs.www.feldergrafik.at](https://img.diepresse.com/public/incoming/t20eee-moe_web_presse_12_bearbeitet-120110802114503.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_12_bearbeitet-120110802114503.jpg)
Der Vorarlberger Grafikdesigner zu seinem Entwurf: Die "Marke Österreich" stellt für mich ein Sammelsurium von Identitäten dar. Deshalb habe ich in Form von Piktogrammen diese Brief-Marke "gefüllt". Vom Wintersportklischee über die Neutralität mit ihren fragwürdigen Abfangjägern, von der Öffnung der Welt – oder ihrer Abgeschnittenheit – bis zur Auseinandersetzung der Kulturen und Religionen, die – als Zukunftsbild für Österreich – auf gleicher (Augen)höhe in Toleranz und Achtung zueinander stehen mögen. Die reduzierte und klare Form der Piktogramme lässt ein »Lesen« von jedermann/frau zu. Die Interpretation hingegen ist letztlich freigestellt und lädt ein zum Diskurs.www.feldergrafik.at
Peter Felder
![Die Designer zu ihrem Entwurf: Wir sehen ein Land, das sich im Miteinander definiert. Ein weltoffenes Österreich, in dem erst die Vielfalt und die Unterschiede das einmalige Gesamtbild ergeben. Wir sehen ein Land mit internationalem Flair, weltweit vernetzt, mit dem sich die ganze Welt identifizieren kann. Österreich ist von der ganzen Welt inspiriert und umgekehrt.www.liquidfrontiers.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/gnqhjv-moe_web_presse_11_bearbeitet-120110802114511.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_11_bearbeitet-120110802114511.jpg)
Die Designer zu ihrem Entwurf: Wir sehen ein Land, das sich im Miteinander definiert. Ein weltoffenes Österreich, in dem erst die Vielfalt und die Unterschiede das einmalige Gesamtbild ergeben. Wir sehen ein Land mit internationalem Flair, weltweit vernetzt, mit dem sich die ganze Welt identifizieren kann. Österreich ist von der ganzen Welt inspiriert und umgekehrt.www.liquidfrontiers.com
Verena Panholzer & Roman Steiner
![Der feierliche Anlass zu dieser Briefmarke ist auf ihr selbst zu lesen. Sie ist in der Times New Roman (Stanley Morison, London, 1931) in 9 Punkt gesetzt und erinnert an eine Buchseite. Während in den 1930er-Jahren in Deutschland und Österreich ein ideologischer Streit um Typografie (Fraktur vs. Grotesk) entfachte, wurde die humanistische Times New Roman in aller Stille geboren und entwickelte sich zu einer der meistverbreiteten Schriften. Alle Marken in Österreich sind in deutscher Sprache gesetzt. Diese ebenfalls. Fast. Sie soll im Inland, aber auch im Ausland auf die Sprachpolitik in Österreich aufmerksam machen. Österreich ist mehrsprachig. Diese Tatsache wird oft verdrängt. »Die Mehrheit des ›Staatsvolkes‹ spricht die homogen gedachte Staatssprache. Die Vorstellung einer homogenen sprachlichen Welt strukturiert nicht zuletzt das Denken über Sprache selbst.« (Dani Rechling: Immer Deutscher, in: Stimme, Zeitschrift der Initiative Minderheiten, Nr. 78, Wien, 2011). Das Wort Österreich wird auch auf Roman geschrieben und ist somit international verständlicher als in deutscher Sprache. www.liga1070.at](https://img.diepresse.com/public/incoming/amrvs7-moe_web_presse_10_bearbeitet-120110802114518.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_10_bearbeitet-120110802114518.jpg)
Der feierliche Anlass zu dieser Briefmarke ist auf ihr selbst zu lesen. Sie ist in der Times New Roman (Stanley Morison, London, 1931) in 9 Punkt gesetzt und erinnert an eine Buchseite. Während in den 1930er-Jahren in Deutschland und Österreich ein ideologischer Streit um Typografie (Fraktur vs. Grotesk) entfachte, wurde die humanistische Times New Roman in aller Stille geboren und entwickelte sich zu einer der meistverbreiteten Schriften. Alle Marken in Österreich sind in deutscher Sprache gesetzt. Diese ebenfalls. Fast. Sie soll im Inland, aber auch im Ausland auf die Sprachpolitik in Österreich aufmerksam machen. Österreich ist mehrsprachig. Diese Tatsache wird oft verdrängt. »Die Mehrheit des ›Staatsvolkes‹ spricht die homogen gedachte Staatssprache. Die Vorstellung einer homogenen sprachlichen Welt strukturiert nicht zuletzt das Denken über Sprache selbst.« (Dani Rechling: Immer Deutscher, in: Stimme, Zeitschrift der Initiative Minderheiten, Nr. 78, Wien, 2011). Das Wort Österreich wird auch auf Roman geschrieben und ist somit international verständlicher als in deutscher Sprache. www.liga1070.at
(c) Toledo i Dertschei
![Bei »Café Central« handelt es sich um die erste Arbeit überhaupt, die in Österreich entstanden ist und zwar unmittelbar nach meiner Ankunft in Wien im Jänner 1987. Die drei Jahre davor hatte ich in meiner Heimatstadt Belém und in Innsbruck verbracht. Dabei fiel mir auf, dass es in allen drei Städten jeweils ein »Café Central« gab, was ich als Hinweis dafür betrachtete, dass diese Orte irgendwie miteinander verbunden sind. Ich interpretierte das als ein günstiges Zeichen dafür, dass ich in diesem Land willkommen bin. Cafés gehören zu jenen Einrichtungen, die von Ankömmlingen zuerst angesteuert werden, wenn sie ein neues Land betreten, weshalb ich finde, dass es in jeder Stadt der Welt ein »Café Central« geben sollte. Wenn dieser Entwurf heute publiziert wird, so geschieht es zum ersten Mal. Ich hatte ursprünglich gar nicht vor, ihn zu vermarkten, sondern habe ihn all die Jahre als Andenken an meine erste Zeit in Österreich aufbewahrt.www.age-graphics.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/75t83u-moe_web_presse_9_bearbeitet-120110802114524.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_9_bearbeitet-120110802114524.jpg)
Bei »Café Central« handelt es sich um die erste Arbeit überhaupt, die in Österreich entstanden ist und zwar unmittelbar nach meiner Ankunft in Wien im Jänner 1987. Die drei Jahre davor hatte ich in meiner Heimatstadt Belém und in Innsbruck verbracht. Dabei fiel mir auf, dass es in allen drei Städten jeweils ein »Café Central« gab, was ich als Hinweis dafür betrachtete, dass diese Orte irgendwie miteinander verbunden sind. Ich interpretierte das als ein günstiges Zeichen dafür, dass ich in diesem Land willkommen bin. Cafés gehören zu jenen Einrichtungen, die von Ankömmlingen zuerst angesteuert werden, wenn sie ein neues Land betreten, weshalb ich finde, dass es in jeder Stadt der Welt ein »Café Central« geben sollte. Wenn dieser Entwurf heute publiziert wird, so geschieht es zum ersten Mal. Ich hatte ursprünglich gar nicht vor, ihn zu vermarkten, sondern habe ihn all die Jahre als Andenken an meine erste Zeit in Österreich aufbewahrt.www.age-graphics.com
Age de Carvalho
![Randbemerkungen zu einem »einzweideutigen« Markenbild: Markiertes Revier zwischen dem größten See Europas und dem größten See Österreichs: Land der Lacken Vorwiegend begabte Zivilisation, hervorragende Talente: Sprache, Geist und alles, was Sprache und Geist hervorbringen Alpinsportweltmeisterkatholischer Familiengründungsantrieb: Bock=Kindermachen, Storch=Kinderkriegen Dialekt(isches) Sprach- (und in manchen Fällen auch Denk-) Vermögen: Ursprungsland des weltweit gebräuchlichen Grußwortes »hi ohne o«, landestypisch ist auch der Ausdruck des Dienens in der Begrüßungs- und Verabschiedungsformel. Optimistischer Vertreter des Europäischen Währungs-Werte-Kanon-Systems: 62 Cent-ral. Durch den Verlust einer ehemals großen Anzahl von Kronländern werden im heutigen ÖsterReich entsprechend den 9 Restländer nur noch 9 Buchstaben laut gesprochen. Ein stummes R wird aber weiterhin als Relikt des historischen WeltReiches beibehalten. Immer mehr Bedeutung gewinnt der chinesische Name Österreichs: ào-di-li – sehr kleines Land – sehr weit weg – sehr fruchtbar.www.buero-baustelle.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/ugo2ju-moe_web_presse_8_bearbeitet-220110802114531.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_8_bearbeitet-220110802114531.jpg)
Randbemerkungen zu einem »einzweideutigen« Markenbild: Markiertes Revier zwischen dem größten See Europas und dem größten See Österreichs: Land der Lacken Vorwiegend begabte Zivilisation, hervorragende Talente: Sprache, Geist und alles, was Sprache und Geist hervorbringen Alpinsportweltmeisterkatholischer Familiengründungsantrieb: Bock=Kindermachen, Storch=Kinderkriegen Dialekt(isches) Sprach- (und in manchen Fällen auch Denk-) Vermögen: Ursprungsland des weltweit gebräuchlichen Grußwortes »hi ohne o«, landestypisch ist auch der Ausdruck des Dienens in der Begrüßungs- und Verabschiedungsformel. Optimistischer Vertreter des Europäischen Währungs-Werte-Kanon-Systems: 62 Cent-ral. Durch den Verlust einer ehemals großen Anzahl von Kronländern werden im heutigen ÖsterReich entsprechend den 9 Restländer nur noch 9 Buchstaben laut gesprochen. Ein stummes R wird aber weiterhin als Relikt des historischen WeltReiches beibehalten. Immer mehr Bedeutung gewinnt der chinesische Name Österreichs: ào-di-li – sehr kleines Land – sehr weit weg – sehr fruchtbar.www.buero-baustelle.com
Elisabeth Kopf
![Der Name »Österreich«, geschrieben in seinen anteilig gesprochenen Sprachen, ist für mich Sinnbild der geschichtlichen wie auch der gegenwärtigen internationalen Bedeutung des Landes – vom zentralen Sitz der OPEC oder der Vereinten Nationen in Wien –, aber auch des touristischen Ansehens als Alpennation mit »offener Ausstrahlung «. In erster Linie ist Österreich für mich eine Kulturnation. Bei näherer Betrachtung zehrt dieser Ruf allerdings sehr von den vergangenen Leistungen jener Künstler, die fast alle Kinder des Kaiserreichs waren, als das Land mehr war als nur das geografische Zentrum Europas. Mein Ansatz versucht eine Metapher zu zeichnen, die das schöne Sissi-Bild nicht verklärt, sondern die mir als Wegmarke bei der Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße ebenso hängen geblieben ist, wie die Namen »Kaiserin Elisabeth-Ruhe« und »Kaiser-Franz-Josefs-Höhe«. Da war ich dem höchsten Punkt Österreichs sehr nahe und blickte auf die dahinschmelzende Pasterze. So markiert das nun gekrönte rote »0« den Nabel, während das Fernrohr dahinter zu einem möglicherweise vertieften Blick verhilft. www.binnenland.ch](https://img.diepresse.com/public/incoming/ltxao-burberry_body_fragrance_campaign_featuring_rosie_huntington-whiteley_bearbeitet-120110802114540.jpg/alternates/FREE_1200/burberry_body_fragrance_campaign_featuring_rosie_huntington-whiteley_bearbeitet-120110802114540.jpg)
Der Name »Österreich«, geschrieben in seinen anteilig gesprochenen Sprachen, ist für mich Sinnbild der geschichtlichen wie auch der gegenwärtigen internationalen Bedeutung des Landes – vom zentralen Sitz der OPEC oder der Vereinten Nationen in Wien –, aber auch des touristischen Ansehens als Alpennation mit »offener Ausstrahlung «. In erster Linie ist Österreich für mich eine Kulturnation. Bei näherer Betrachtung zehrt dieser Ruf allerdings sehr von den vergangenen Leistungen jener Künstler, die fast alle Kinder des Kaiserreichs waren, als das Land mehr war als nur das geografische Zentrum Europas. Mein Ansatz versucht eine Metapher zu zeichnen, die das schöne Sissi-Bild nicht verklärt, sondern die mir als Wegmarke bei der Fahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße ebenso hängen geblieben ist, wie die Namen »Kaiserin Elisabeth-Ruhe« und »Kaiser-Franz-Josefs-Höhe«. Da war ich dem höchsten Punkt Österreichs sehr nahe und blickte auf die dahinschmelzende Pasterze. So markiert das nun gekrönte rote »0« den Nabel, während das Fernrohr dahinter zu einem möglicherweise vertieften Blick verhilft. www.binnenland.ch
Nik Thoenen
![Semantik und Sinnlichkeit, visuelle Grammatik und physische Präsenz sind Schlüsselbegriffe für den Wiener Grafikdesigner Willi Schmid (Jahrgang 1963), dessen Werk diese Pole auf eigenständige Weise verbindet. Schmid interessiert sich sowohl für die Möglichkeiten mit rein gestalterischen Mitteln Aussagen zu treffen als auch für deren affektive Dimensionen, die er - wie etwa den Faktor Farbe - ebenfalls ganz bewusst einsetzt. Diese Position macht ihn zum bevorzugten Partner für Künstler wie Thomas Baumann oder Tobias Pils, deren künstlerische Intentionen er nicht nur übersetzt, sondern auch interpretiert. Das Ergebnis sind von mutigen konzeptuellen Entscheidungen getragene Kataloge, die trotz oder gerade wegen der oftmals sehr limitierten Produktionsbedingungen mit ihren ungewöhnlichen Formaten und raffinierten Ausstattungsdetails Opulenz und sinnliche Qualitäten besitzen. Der Absolvent des renommierten »Werkplaats Typografie« Studiengangs in Arnheim ist typografisch sehr versiert und gleichzeitig völlig undogmatisch, was die Anwendung angeht. Diese freigeistige Haltung zeigt sich auch in seinem Redesign der visuellen Identität für die »Wiener Secession«, bei dem er im Zeitraum 2006 - 2008 das modernistische Masterdesign durch eine Fülle an Schriftfamilien und Drucksortenformaten ablöste, um auf die unterschiedlichen Ausstellungsinhalte individueller reagieren zu können. Seine jüngste Publikation »Amour Fou« von Gerhard Fischer wurde mit dem »Staatspreis 2010« ausgezeichnet.](https://img.diepresse.com/public/incoming/5d7v0q-moe_web_presse_6_bearbeitet-120110802114546.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_6_bearbeitet-120110802114546.jpg)
Semantik und Sinnlichkeit, visuelle Grammatik und physische Präsenz sind Schlüsselbegriffe für den Wiener Grafikdesigner Willi Schmid (Jahrgang 1963), dessen Werk diese Pole auf eigenständige Weise verbindet. Schmid interessiert sich sowohl für die Möglichkeiten mit rein gestalterischen Mitteln Aussagen zu treffen als auch für deren affektive Dimensionen, die er - wie etwa den Faktor Farbe - ebenfalls ganz bewusst einsetzt. Diese Position macht ihn zum bevorzugten Partner für Künstler wie Thomas Baumann oder Tobias Pils, deren künstlerische Intentionen er nicht nur übersetzt, sondern auch interpretiert. Das Ergebnis sind von mutigen konzeptuellen Entscheidungen getragene Kataloge, die trotz oder gerade wegen der oftmals sehr limitierten Produktionsbedingungen mit ihren ungewöhnlichen Formaten und raffinierten Ausstattungsdetails Opulenz und sinnliche Qualitäten besitzen. Der Absolvent des renommierten »Werkplaats Typografie« Studiengangs in Arnheim ist typografisch sehr versiert und gleichzeitig völlig undogmatisch, was die Anwendung angeht. Diese freigeistige Haltung zeigt sich auch in seinem Redesign der visuellen Identität für die »Wiener Secession«, bei dem er im Zeitraum 2006 - 2008 das modernistische Masterdesign durch eine Fülle an Schriftfamilien und Drucksortenformaten ablöste, um auf die unterschiedlichen Ausstellungsinhalte individueller reagieren zu können. Seine jüngste Publikation »Amour Fou« von Gerhard Fischer wurde mit dem »Staatspreis 2010« ausgezeichnet.
Willi Schmid
![Um die Marke Österreich neu zu definieren, braucht es kein einziges neues Zeichen. Betrachtet man die österreichische Flagge aus der Distanz, erkennt man in den zwei roten Balken ein = (Ist-gleich-Zeichen). Die österreichische Flagge wird so zudem als »Österreich ist gleich« interpretiert. Durch diese Konzentration entsteht ein Freiraum. Ein Freiraum, der die Briefmarke zu einem demokratischen Podium macht. Ein Podium der neuen österreichischen Identität. Diese Identität kann nicht die »Vision« eines einzelnen Gestalters sein, sondern nur das tatsächliche »Identitätsgefühl« aller Österreicher. Auf der Briefmarke (smart-marke™) kann jeder seine Meinung veröffentlichen, z.B.: österreich = wiener schnitzel, brathendl, gulasch oder österreich = 45.670 tierarten, 98,6 % wirbellos.www.neubauberlin.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/1vtw2v-moe_web_presse_5_bearbeitet-120110802114551.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_5_bearbeitet-120110802114551.jpg)
Um die Marke Österreich neu zu definieren, braucht es kein einziges neues Zeichen. Betrachtet man die österreichische Flagge aus der Distanz, erkennt man in den zwei roten Balken ein = (Ist-gleich-Zeichen). Die österreichische Flagge wird so zudem als »Österreich ist gleich« interpretiert. Durch diese Konzentration entsteht ein Freiraum. Ein Freiraum, der die Briefmarke zu einem demokratischen Podium macht. Ein Podium der neuen österreichischen Identität. Diese Identität kann nicht die »Vision« eines einzelnen Gestalters sein, sondern nur das tatsächliche »Identitätsgefühl« aller Österreicher. Auf der Briefmarke (smart-marke™) kann jeder seine Meinung veröffentlichen, z.B.: österreich = wiener schnitzel, brathendl, gulasch oder österreich = 45.670 tierarten, 98,6 % wirbellos.www.neubauberlin.com
Stefan Gandl
![Mit Wien und Berlin wurde "Atelier 1" von Anna Liska (Jahrgang 1980) und Andreas Wesle (Jahrgang 1976) offiziell 2009 bewusst an den beiden Lebensmittelpunkten des österreichisch-deutschen Gestalterduos gegründet, um einen größeren Aktionsraum und Inspirationsradius zu nutzen. Die Arbeiten von »Atelier 1« stehen für "Uncorporate Design" und damit in scharfer Opposition zur Auffassung von "Design als Dienstleistung", die tendenziell darin besteht, Inhalte zu vereinheitlichen und in statische, Anna Liska & Andreas Wesle Marke: Avisuelle Formeln zu pressen. Anna Liska und Andreas Wesle betreiben "Design als Performance", indem sie die Fläche einer Seite oder eines Plakates als Bühne begreifen, auf der durch ihre genau akzentuierte Choreographie von Bild und Text inhaltliche und formale Mehrdimensionalität entsteht. Diese Dramatisierung entfaltet Komplexität und Dynamik, aber auch eine stark suggestive Wirkung, wie sie etwa vom Erscheinungsbild des "Tanzquartier Wien" ausgeht, das ebenso von "Atelier 1" stammt wie das Redesign der Printmedien "dérive - Zeitschrift für Stadtforschung" und "Spex - Magazin für Popkultur", wo das intelligente Layout jeweils für neue Offenheit sorgt, nicht ohne zu irritieren.www.atelier-1.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/1y9ni5-moe_web_presse_4_bearbeitet-120110802114557.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_4_bearbeitet-120110802114557.jpg)
Mit Wien und Berlin wurde "Atelier 1" von Anna Liska (Jahrgang 1980) und Andreas Wesle (Jahrgang 1976) offiziell 2009 bewusst an den beiden Lebensmittelpunkten des österreichisch-deutschen Gestalterduos gegründet, um einen größeren Aktionsraum und Inspirationsradius zu nutzen. Die Arbeiten von »Atelier 1« stehen für "Uncorporate Design" und damit in scharfer Opposition zur Auffassung von "Design als Dienstleistung", die tendenziell darin besteht, Inhalte zu vereinheitlichen und in statische, Anna Liska & Andreas Wesle Marke: Avisuelle Formeln zu pressen. Anna Liska und Andreas Wesle betreiben "Design als Performance", indem sie die Fläche einer Seite oder eines Plakates als Bühne begreifen, auf der durch ihre genau akzentuierte Choreographie von Bild und Text inhaltliche und formale Mehrdimensionalität entsteht. Diese Dramatisierung entfaltet Komplexität und Dynamik, aber auch eine stark suggestive Wirkung, wie sie etwa vom Erscheinungsbild des "Tanzquartier Wien" ausgeht, das ebenso von "Atelier 1" stammt wie das Redesign der Printmedien "dérive - Zeitschrift für Stadtforschung" und "Spex - Magazin für Popkultur", wo das intelligente Layout jeweils für neue Offenheit sorgt, nicht ohne zu irritieren.www.atelier-1.com
Anna Liska und Andreas Wesle
![Unter dem Begriff Vichy-Muster lassen sich verschiedene, gewebte Textilmuster zusammenfassen. Typischerweise sind dies Farbstreifen, die sich mit gleich breiten Zwischenräumen abwechseln und auch gekreuzt überlagert sein können. Typische Farben sind rot, blau und deren Pastelltöne auf weißem Rainer Dempf Grundgewebe. Das Gewebe entsteht am Webstuhl durch Wechsel von gleich breiten Kett- und Schussstreifen. Als einfaches, minimalistisches und kontrastreiches Design wurde es ursprünglich für Bettwäsche, Pyjamas etc. verwendet – u.a. beim Militär. In den fünfziger Jahren wurde es von der Mode aufgegriffen und gilt inzwischen als Klassiker. Vichy-Streifen: Es wechseln sich gleich breite Streifen in Grundfarbe und Zusatzfarbe ab. Senkrechte bzw. waagerechte Anordnung sind möglich. Solche Stoffe sind beispielsweise bei Herrenoberhemden beliebt. Mit gröberen Streifen wurde diese Stoffmusterung auch durch die Häftlingsbekleidung der Insassen von KZ-Lagern im Dritten Reich bekannt. Vichy-Karo oder Bauernkaro: Hierbei werden opake Streifen gekreuzt. Es entsteht ein kariertes Dessin mit weißen, halbgefärbten und an den Kreuzungsstellen durchgefärbten Quadraten.www.steinbrener-dempf.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/n071ke-moe_web_presse_3_bearbeitet-120110802114605.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_3_bearbeitet-120110802114605.jpg)
Unter dem Begriff Vichy-Muster lassen sich verschiedene, gewebte Textilmuster zusammenfassen. Typischerweise sind dies Farbstreifen, die sich mit gleich breiten Zwischenräumen abwechseln und auch gekreuzt überlagert sein können. Typische Farben sind rot, blau und deren Pastelltöne auf weißem Rainer Dempf Grundgewebe. Das Gewebe entsteht am Webstuhl durch Wechsel von gleich breiten Kett- und Schussstreifen. Als einfaches, minimalistisches und kontrastreiches Design wurde es ursprünglich für Bettwäsche, Pyjamas etc. verwendet – u.a. beim Militär. In den fünfziger Jahren wurde es von der Mode aufgegriffen und gilt inzwischen als Klassiker. Vichy-Streifen: Es wechseln sich gleich breite Streifen in Grundfarbe und Zusatzfarbe ab. Senkrechte bzw. waagerechte Anordnung sind möglich. Solche Stoffe sind beispielsweise bei Herrenoberhemden beliebt. Mit gröberen Streifen wurde diese Stoffmusterung auch durch die Häftlingsbekleidung der Insassen von KZ-Lagern im Dritten Reich bekannt. Vichy-Karo oder Bauernkaro: Hierbei werden opake Streifen gekreuzt. Es entsteht ein kariertes Dessin mit weißen, halbgefärbten und an den Kreuzungsstellen durchgefärbten Quadraten.www.steinbrener-dempf.com
Rainer Dempf
![Der Nabel suggeriert wie kein anderes Motiv das Verbundensein mit der Herkunft. Er ist eine Narbe, eine ständige Erinnerung, ein unverwechselbares Erkennungszeichen, wie ein Fingerabdruck. Der Nabel markiert die Mitte des menschlichen Körpers. Zeigt man ihn her, so gibt man etwas preis, ohne sich bloßzustellen, ohne sich komplett zu entblößen. Unser »Nabel der Welt« Andreas Schett (ein Lebensgefühl, das in manchen Landstrichen zur Grundausbildung gehört und bis zur Borniertheit ausgelebt wird) ist somit um einiges keuscher als Gustave Courbets »Der Ursprung der Welt« (»L’Origine du monde«) und kann in seiner Mehrdeutigkeit von vielen Blickrichtungen aus betrachtet werden. Der Umriss von Österreich als Nabel, wenige Zentimeter über dem Hosenbund gelegen – dieses Sujet kann ein zeitgemäßes Österreichbild hervorbringen. Österreich könnte ein »Nabel der Welt« sein, offen für Strömungen und Ideen, der unverwechselbare Abdruck der Bewohner eines Landes (die sich abgenabelt haben).www.circus.at www.franui.at](https://img.diepresse.com/public/incoming/1t8kyf-dsc_1826_bearbeitet-120110802114611.jpg/alternates/FREE_1200/dsc_1826_bearbeitet-120110802114611.jpg)
Der Nabel suggeriert wie kein anderes Motiv das Verbundensein mit der Herkunft. Er ist eine Narbe, eine ständige Erinnerung, ein unverwechselbares Erkennungszeichen, wie ein Fingerabdruck. Der Nabel markiert die Mitte des menschlichen Körpers. Zeigt man ihn her, so gibt man etwas preis, ohne sich bloßzustellen, ohne sich komplett zu entblößen. Unser »Nabel der Welt« Andreas Schett (ein Lebensgefühl, das in manchen Landstrichen zur Grundausbildung gehört und bis zur Borniertheit ausgelebt wird) ist somit um einiges keuscher als Gustave Courbets »Der Ursprung der Welt« (»L’Origine du monde«) und kann in seiner Mehrdeutigkeit von vielen Blickrichtungen aus betrachtet werden. Der Umriss von Österreich als Nabel, wenige Zentimeter über dem Hosenbund gelegen – dieses Sujet kann ein zeitgemäßes Österreichbild hervorbringen. Österreich könnte ein »Nabel der Welt« sein, offen für Strömungen und Ideen, der unverwechselbare Abdruck der Bewohner eines Landes (die sich abgenabelt haben).www.circus.at www.franui.at
Andreas Schett
![Österreich hatte bis vor rund 15 Jahren eine durchaus gute Gestaltung von Briefmarken - stark traditionell geprägt und handwerklich sehr ordentlich umgesetzt. Diese Qualitäten sind heute jedoch weitgehend verschwunden, was bedauerlich ist, denn Briefmarken sind Visitenkarten eines Landes, ebenso wie Banknoten, Reisepässe und dergleichen. Der vorliegende Entwurf entstand in Anlehnung an die Symbol- und Formensprache Herbert Winkler des Reisens. Ein Brief geht auf Reisen und beim Empfänger entstehen bei Betrachtung der Marke und des Stempels unweigerlich Bilder im Kopf. Die Form bricht bewusst mit der bisherigen Tradition: Verzicht auf jeglichen Dekor und Reminiszenzen an vergangene Österreich-typische Gestaltungsmerkmale. Der Betrachter erkennt trotzdem sofort, aus welchem Land diese Marke stammt. Durch die internationale Kennung und die Farbwahl rot-weiß ist die klare Zuordnung gegeben. Die radikale Abstraktion bedeutet international gesehen ein modernes, gleichzeitig aber auch klassisches Design. Somit sind diese 9 cm2 Botschafter.www.herbertwinkler.com](https://img.diepresse.com/public/incoming/730zmp-moe_web_presse_1_bearbeitet-220110802114617.jpg/alternates/FREE_1200/moe_web_presse_1_bearbeitet-220110802114617.jpg)
Österreich hatte bis vor rund 15 Jahren eine durchaus gute Gestaltung von Briefmarken - stark traditionell geprägt und handwerklich sehr ordentlich umgesetzt. Diese Qualitäten sind heute jedoch weitgehend verschwunden, was bedauerlich ist, denn Briefmarken sind Visitenkarten eines Landes, ebenso wie Banknoten, Reisepässe und dergleichen. Der vorliegende Entwurf entstand in Anlehnung an die Symbol- und Formensprache Herbert Winkler des Reisens. Ein Brief geht auf Reisen und beim Empfänger entstehen bei Betrachtung der Marke und des Stempels unweigerlich Bilder im Kopf. Die Form bricht bewusst mit der bisherigen Tradition: Verzicht auf jeglichen Dekor und Reminiszenzen an vergangene Österreich-typische Gestaltungsmerkmale. Der Betrachter erkennt trotzdem sofort, aus welchem Land diese Marke stammt. Durch die internationale Kennung und die Farbwahl rot-weiß ist die klare Zuordnung gegeben. Die radikale Abstraktion bedeutet international gesehen ein modernes, gleichzeitig aber auch klassisches Design. Somit sind diese 9 cm2 Botschafter.www.herbertwinkler.com
Herbert Winkler