Modeprofessur: Neubesetzung in Hetzendorf

Modeprofessur Neubesetzung Hetzendorf
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Die Designerin Ute Ploier übernimmt die Professur am Institut für Modedesign der Kunstuniversität Linz in der Expositur Wien Hetzendorf.

Letzten Freitag war die Bestätigung schließlich da: Die Entscheidung der Kunstuniversität über die Nachbesetzung der Professur am Institut für Modedesign in der Expositur Wien Hetzendorf ist getroffen: Die Leitung wird ab kommendem Wintersemester der Designerin Ute Ploier obliegen. Bei einem öffentlichen Hearing hatten sich Anfang April neben Ploier auch Anna Aichinger, Andreas Bergbaur, Edwina Hörl und Helga Schania um die kreative Leitung des Bachelorlehrgangs beworben. Man sprach vor, um in die Fußstapfen von Johannes Schweiger und Wally Salner (fabrics interseason) zu treten; die beiden waren ihrerseits im Herbst 2009 auf Gerda Buxbaum gefolgt, die als ehemalige Direktorin der Modeschule Hetzendorf auch den Bachelorstudiengang ins Leben gerufen hatte.


Erfahrungswerte. Mit der gebürtigen Linzerin Ute Ploier, Jahrgang 1976, entschied sich die Kunstuniversität Linz für eine junge Professorin – doch eine, die nicht unerfahren ist. Mit ihrem 2003 nach Abschluss der Modeklasse an der Universität für Angewandte Kunst in Wien gegründeten Männermodelabel reüssiert die Designerin international, sie gewann am Beginn ihrer Karriere als bislang einzige Österreicherin das Newcomer-Festival in Hyères. 2007 stand sie im Finale des Stella Award des Schweizer Textilverbandes – gemeinhin anerkannt als Karrieregradmesser für Vorzeigetalente.

Ihr Designportfolio erweiterte Ploier Anfang 2010, als sie eine Verpflichtung für den Trachtenmodenhersteller Gössl in Salzburg annahm (Helmut Lang hatte einst dieselbe Position bekleidet). Was für die Kunstuniversität Linz ebenfalls entscheidend gewesen sein dürfte: Erfahrung im akademischen Lehrbetrieb sammelte Ute Ploier an der Hochschule für Gestaltung in Basel, wo sie 2008 und 2009 als Gastlektorin und Mentorin des Abschlussjahrganges wirkte. Ihre Tätigkeit in Basel resümierend, meinte Ploier, dass ihr an einem Miteinander von Professor und Studierenden gelegen sei, eher als an einem „hierarchischen Verhältnis, wo der Lehrende übergeordnet ist und der Dialog einseitig verläuft“. Die Aufgabe eines Lehrenden sehe sie, meinte Ploier bei derselben Gelegenheit, darin, die Stärken jedes Studierenden zu erkennen und ihn unabhängig von persönlichen Geschmacksfragen zu fördern. Dieses Selbstverständnis könnte schon ab Herbst 2011 Eingang in die Lehrpraxis in Hetzendorf finden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2011)

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