Sylvia Kristel: Sorge um "Emmanuelle"

Sylvia Kristel
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Die 59-jährige "Emmanuelle"-Darstellerin wird in einem Krankenhaus in Amsterdam behandelt. Sie lebt sehr zurückgezogen, arbeitet als Malerin und leidet seit längerem an Krebs.

Die durch den Erotik-Film "Emmanuelle" bekannt gewordene niederländische Schauspielerin Sylvia Kristel liegt wegen eines Schlaganfalls im Krankenhaus. Kristel habe vor drei Wochen einen Gehirnschlag erlitten und sei derzeit in Amsterdam in Behandlung, bestätigte ihre Agentin Henriette Hoogenboezem am Montag Informationen der belgischen Presse. Die 59-Jährige leidet seit längerem auch an Krebs.

Kristel habe gerade erst eine Behandlung wegen Kehlkopfkrebses erfolgreich abgeschlossen, sagte Hoogenboezem der Nachrichtenagentur AFP. "Er war verschwunden, und kurz darauf hatte sie diesen Anfall." Welche Konsequenzen dies für sie haben werde, sei noch nicht absehbar. In Kristels Leber hätten sich Metastasen gebildet, diese sollten als nächstes behandelt werden, doch sei der Termin nun verschoben worden. "Wir sind voller Sorge", sagte ihre Agentin.

Sylvia Kristel wurde 1974 durch die Hauptrolle in dem französischen Film "Emmanuelle" über die sexuellen Abenteuer einer jungen Frau international bekannt. Der Film blieb 13 Jahre lang in den Kinos der Pariser Champs-Elysees. Daran anknüpfend spielte Kristel auch die Hauptrolle der weiteren Emmanuelle-Folgen sowie in weiteren Erotikfilmen.

"Ohne 'Emmanuelle' wäre ich Sekretärin"

Ihrer Biografie hat sie mehrmals eine neue Richtung gegeben. Vor allem privat - mit ihrem zweiten Ehemann musste sie etwa Los Angeles fluchtartig wegen Schulden verlassen - weil in ihrem Leben vieles nicht gut gelaufen ist, bestätigt Kristel. Doch sie bereue nichts, vor allem nicht die "Emmanuelle"-Streifen. "Ohne 'Emmanuelle' wäre ich Sekretärin". Doch eines wolle sie nicht wiederholen - "zu heiraten". Ehen seien "zu teuer". "Und überhaupt will ich keine Männersocken waschen", erzählte sie 2004 bei einem Viennale-Besuch.

Eigentlich - und unerwartet angesichts der Freizügigkeit vieler ihrer Filme - widerstrebt Kristel jede Öffentlichmachung ihres Lebens. "Ich bin eine sehr private Person, ich lebe in meinem Appartement in Amsterdam mit meinen Gemälden und meinen Büchern". Als Malerin könne sie zurückgezogen bleiben. "Beim Film ist man Teil einer Familie. Das mag ich nicht", so Kristel. Als Maler sei man für alles selbst verantwortlich. Kristel sei auch "nicht fit für Festivals wie dieses. Jedes Dinner mit mehr als zehn Leuten kostet mich ein Jahr meines Lebens".

(APA/AFP/sh.)

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