Scott Manz: "Rogue Nation könnte die Milliarde knacken"

Kurz vor der Premiere in der Staatsoper
Kurz vor der Premiere in der StaatsoperAPA/HERBERT NEUBAUER
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„Access Hollywood“-Reporter Scott Mantz erklärt das Phänomen Tom Cruise und den Trend zu Weltpremieren im Ausland.

Sie sind aus Los Angeles angereist, die NBC-Fernsehshow "Access Hollywood", für die Sie arbeiten, wird in Universal City produziert.Hat es Sie überrascht, dass die Weltpremiere von „Mission Impossible: Rogue Nation“ nach Wien verlegt wurde?

Ein Teil des Films wurde ja hier gedreht, in der Oper. Das ist eine Schlüsselszene im Film. Es ist leicht für Hollywoodstars, Premieren in L.A. zu veranstalten, oder in New York. Aber es ist wirklich etwas Besonderes, wenn sie eine Premiere in Übersee haben, wo sie einen Teil des Films gedreht haben. Vor ein paar Jahren wurde „Transformers“ in Moskau uraufgeführt, weil man dort gefilmt hatte. Ein paar Jahre davor hatte Tom Hanks mit „Illuminati“ in Rom Premiere, wo ein Großteil entstanden ist. Eine Premiere im Ausland macht den Film spezieller als eine in Hollywood.

Das muss teuer sein.

Es ist nicht billig. Die Studios fliegen die Journalisten ein, stellen Kamerateams, Hotels, Flüge, Essen. Das ist nicht günstig, aber Teil der Publicity für den Film. Noch vor zehn oder zwölf Jahren waren Presseleute wie wir noch selbst dafür verantwortlich, hierher zu kommen und uns Kamerateams zu organisieren. Aber das ist zu teuer geworden. Wir können das nur noch machen, wenn uns die Studios helfen. Zum Glück tun sie das. Solange es keinen Einfluss darauf hat, welche Fragen wir stellen dürfen, ist das in Ordnung.

Der Aufwand zahlt sich also aus?

Absolut. In den letzten zehn Jahren hat es eine große Wende gegeben: Große Hollywoodfilme wie dieser haben zunehmend zuerst im Ausland Premiere, bevor sie in die USA kommen. Viele Länder mögen diese Big Budget-Filme sehr. Also verdient man zuerst einmal dort Geld damit. Wenn der Film dann endlich in den USA anläuft, ist man dort beeindruckt, weil der Film schon 200 Millionen Dollar eingespielt hat - also muss er gut sein. Das bringt die Leute in Amerika dann in die Kinos, unabhängig davon, ob sie glauben, dass der Film gut ist oder nicht. Und über diese Premiere hier in Wien wird auf der ganzen Welt berichtet werden. Es ist etwas wirklich Großes.

Hatten Sie ein Interview mit Tom Cruise?

Ja, am Mittwoch im Hotel Coburg. Ich mache diesen Job seit 15 Jahren, ich habe jeden interviewt. Aber gestern hatte ich mein erstes Interview mit Tom Cruise. Es gibt ein paar Dinge über ihn zu sagen. Erstens, er ist der netteste Typ in Hollywood. Wirklich. Er gibt keine Interviews, er führt Gespräche. Zweitens, wenn es darum geht, seine Filme zu bewerben, ist er der Goldstandard. Er ist gerade da unten, schreibt Autogramme und redet mit jedem. Es wird noch dauern, bis er heraufkommt und mit der Presse spricht. Das passiert sonst nicht, das ist selten. Und: Tom Cruise macht großartige Filme. Ich erinnere mich noch daran, wie ich 1983, mit 14, „Lockere Geschäfte“ gesehen habe. Und ich habe seine Karriere verfolgt, mit „Top Gun“, „Rain Man“, „Geboren am 4. Juli“, „Jerry Maguire“, „Minority Report“ und den „Mission Impossible“-Filmen, sie sind alle großartig. Ich denke, er ist der letzte wahrhaft große Kinostar, der auch ein großartiger Schauspieler ist. Dann gibt es noch Tom Hanks und Julia Roberts, und George Clooney. Aber Tom Cruise is the man.

Wenn er mit seiner Publikumsnähe so Erfolg hat – warum machen ihm das andere Schauspieler nicht nach?

Ich will keinen anderen Schauspieler beleidigen, sie leisten auch alle eine Menge Arbeit, um ihre Filme zu bewerben und bekannt zu machen. Aber was Tom macht, geht weit darüber hinaus. Der einzige Schauspieler, den ich in all den Jahren gesehen habe, der Tom Cruise in dieser Hinsicht nahe kommt, der früh kommt, um Autogramme zu schreiben, und der bei jeder Premiere selbst dabei ist, ist Hugh Jackman. Er ist auch einer der nettesten Menschen in Hollywood. Und Will Smith. Diese drei.

Welche Rolle spielt es, dass Tom Cruise führendes Mitglied bei Scientology ist?

Das einzige, was zählt, ist, dass er großartige Filme macht. Die Mission Impossible-Filme werden besser und besser. Und das ist ein gewagtes Statement, denn der erste vor 19 Jahren war schon ziemlich gut. Aber der letzte 2011, war der beste bisher. Und „Rogue Nation“ habe ich jetzt zwei Mal gesehen und ich kann sagen, es ist der beste Mission Impossible-Film. Egal was sonst los ist, wichtig ist, dass Tom Cruise weiter großartige Filme macht, und das tut er. „Edge of Tomorrow“ letztes Jahr war brilliant, er wurde auf der Stelle zum Science Fiction-Klassiker.

Wird „Rogue Nation“ erfolgreich?

Da bin ich sicher. Der letzte hat 700 Millionen Dollar weltweit eingespielt und das war nicht nur der lukrativste Mission Impossible-Teil, sondern auch der lukrativste Film in Toms Karriere. Und das war vor vier Jahren. Inzwischen ist der internationale Markt noch einmal gewachsen. Ich glaube, das wird der größte „Mission Impossible“ bisher, der hier könnte die Milliarde knacken.

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