Katarina Witt verdrängt ihre Stasi-Akte

Katharina Witt mit ihrer Trainerin Jutta Müller 1987
Katharina Witt mit ihrer Trainerin Jutta Müller 1987Imago
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Die Eiskunstläuferin wuchs in der DDR auf. Seit ihrem achten Lebensjahr stand sie unter Beobachtung. "Im Grunde ist die Akte ein Tagebuch."

Eislauf-Legende Katarina Witt (49) will sich nicht mehr mit ihrer Stasi-Akte beschäftigen. "Ich habe alle 3000 Seiten kopiert, weggepackt und verdrängt", sagte Witt dem Magazin "Stern" (Donnerstag). Sie sei damals im Terminstress gewesen. "Neue Produktionen in Amerika, TV-Events, Eis-Shows. Ich wollte mich mit dem Thema Stasi nicht beschäftigen. Vielleicht war das mein Glück."

Witt wuchs in der DDR auf. Die jahrelange Bespitzelung durch das Ministerium für Staatssicherheit verarbeitete sie in ihrer Biografie "Meine Jahre zwischen Pflicht und Kür". Ihre Akte füllt insgesamt 27 Ordner.

"Als ich das erste Mal in dem Raum der Stasi saß, und die brachten die vielen Kisten rein, dachte ich: Das kann doch alles nicht wahr sein", sagte sie dem Magazin. "Gleichzeitig war es beim Lesen zum Lachen", meinte Witt. Manches sei schrecklich gewesen. "Seit ich acht bin, wurde ich ja ständig beobachtet. Im Grunde ist die Akte ein Tagebuch meines Lebens."

(APA/dpa)

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