Verlobung: Der Medienmogul und das Ex-Model

Jerry Hall und Rupert Murdoch.
Jerry Hall und Rupert Murdoch.(c) REUTERS (MARIO ANZUONI)
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In der Beziehung von Tycoon Rupert Murdoch und der Rockerbraut Jerry Hall, der langjährigen Geliebten Mick Jaggers, vermählt sich die Businesswelt mit der Popwelt.

Wien/London. Stil- und standesgemäß, mit dezentem Stolz, ganz gentlemanlike gab der Bräutigam die Verlobung bekannt. Aber wer hat dafür schon seine eigene Zeitung zur verfügung? In der Society-Rubrik „Geburten, Hochzeiten, Todesfälle“ der Londoner „Times“ kündigte der Medienmogul Rupert Murdoch die baldige Heirat mit dem Ex-Model Jerry Hall an, Mick Jaggers früherer Langzeitgefährtin. Die Nachricht füllte sogleich nicht nur die angelsächsischen Klatschspalten, sie sorgte weltweit für Furore.

Der konservative Tycoon und Milliardär aus Australien (84), Herr über ein globales Medienimperium, und die texanische Rockerbraut (59), vierfache Mutter und ehemalige Muse des Ober-Rolling-Stone – auf den ersten Blick mutet die glamouröse Beziehung wie eine Mesalliance zwischen der Businesswelt und dem Pop-Universum an. Als sich das Paar beim Finale der Rugby-WM in London zwischen Neuseeland und Australien vor zwei Monaten auf der Tribüne, beide im Übrigen mit australischen Fan-Devotionalien, erstmals turtelnd der Öffentlichkeit präsentierte, war die Verwunderung noch groß. Bei der Golden-Globe-Gala am Sonntag in Los Angeles gaben Murdoch und Hall schließlich ihr gemeinsames gesellschaftliches Debüt auf dem roten Teppich und dem Hollywood-Parkett – Höhepunkt des Verlobungswochenendes in Tinseltown, der Filmmetropole. Was Mick Jagger über die neue Liebe seiner alten Flamme denkt, behielt er einstweilen für sich.

Verheiratet war der Häuptling der Rolling Stones indes nie mit ihr. Denn das Gericht anerkannte eine Hindu-Zeremonie, geschlossen 1990 auf einem Strand auf Bali, im Zuge der Trennung neun Jahre später nicht an. Als eine Geliebte Jaggers, die Brasilianerin Luciana Morad, schwanger geworden war, zog Hall einen Schlussstrich unter die Affären des notorischen Womanizer. Die Affäre mit dem Model Carla Bruni, der heutigen Madame Sarkozy, hatte sie ihm noch verziehen.

Murdochs Bruch mit Blair

Jagger hatte die langbeinige Texanerin mit der blonden Mähne einst selbst einem Freund ausgespannt. Bryan Ferry, der Popstar und Leadsänger von Roxy Music, war mit dem Model Mitte der 1970er-Jahre verlobt, er rückte sie aufs Cover des Albums „Siren“ und besang sie später unter dem vielsagenden Songtitel „Kiss And Tell“. Entdeckt als 19-Jährige am Strand von St. Tropez zog die Tochter eines texanischen Truckers mit ihrer Kollegin Grace Jones in Paris um die Häuser, um erst die Mode- und später die Popwelt zu erobern. Nach der Trennung von Jagger machte sie zuweilen als Starlet auf den Theaterbühnen des Londoner Westend von sich reden, als Mrs. Robinson in der „Reifeprüfung“ und als Teilnehmerin der Tanzshow „Strictly Come Dancing“. Sonst vergnügte sie sich mit jüngeren Männern, „Boytoys“ mit dicker Brieftasche.

Zumindest was das Alter anlangt, fällt Rupert Murdoch dezidiert aus ihrem Beuteschema. In dritter Ehe war der Medienmagnat mit der Chinesin Wendi Deng verheiratet, die ihn während des Prozesses um dessen Skandalblatt „News of the World“ wie eine Löwin verteidigte. Nach einer kolportierten Affäre Dengs mit dem britischen Ex-Premier Tony Blair, dem Patenonkel der Murdoch-Tochter Grace, kam es 2013 zur Scheidung - und zum Bruch mit Blair.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2016)

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