Kevin Spacey reagiert auf Belästigungsvorwürfe

Kevin Spacey
Kevin SpaceyAPA/AFP (NICHOLAS KAMM)
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Der Schauspieler outet sich als homosexuell und entschuldigt sich für eine 30 Jahre zurückliegende sexuelle Belästigung eines Jugendlichen.

Hollywoodstar Kevin Spacey hat sich zu seiner Homosexualität bekannt und für eine 30 Jahre zurückliegende sexuelle Belästigung eines Jugendlichen entschuldigt. Der zweifache Oscarpreisträger äußerte sich in der Nacht auf Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter, nachdem ihm der Schauspieler Anthony Rapp einen sexuellen Übergriff vorgeworfen hatte.

"Wenn ich mich so verhalten habe, wie er es beschreibt, dann schulde ich ihm meine aufrichtige Entschuldigung", schrieb der Star der Netflix-Serie "House of Cards". Es hätte sich um ein "höchst unangemessenes Verhalten" im Zustand der Trunkenheit gehandelt.

Zugleich wolle er Rapps Vorwürfe zum Anlass nehmen, "andere Dinge über mein Leben anzusprechen": Er habe in seinem Leben Beziehungen zu Männern und zu Frauen gehabt. "Jetzt lebe ich als schwuler Mann", schrieb der 58-Jährige, der unter anderem für seine Rolle im Spielfilm "American Beauty" mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Anthony Rapp
Anthony RappAPA/AFP (STEPHEN LOVEKIN)

Rapp hatte der Online-Seite "Buzzfeed News" von einer Party im Jahr 1986 berichtet, zu der Spacey ihn als damals 14-Jährigen in seine New Yorker Wohnung eingeladen hatte. Demnach schaute Rapp gerade in Spaceys Schlafzimmer Fernsehen, als der offenbar betrunkene Schauspieler ins Zimmer kam, ihn ins Bett hob und sich auf ihn legte.

"Er hat versucht, mich zu verführen", sagte Rapp. Er habe sich dann befreit und später die Wohnung verlassen. Spacey - damals Mitte 20 - und Rapp kannten sich von gemeinsamen Aufführungen auf dem New Yorker Broadway.

Rapp machte die Anschuldigungen im Zuge der Vergewaltigungs- und Belästigungsvorwürfe gegen Filmproduzenten Harvey Weinstein. Der Skandal um den einst einflussreichen Hollywood-Mogul hat zu einer großen Debatte über sexuelle Belästigung unter anderem in der Filmbranche geführt. In Österreich wurde die Debatte zuletzt von kontroversen Wortmeldungen der Schauspielerin Nina Proll angeheizt.

(APA/AFP)

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