Petition für Polanski: Regisseure setzen sich ein

Roman Polanski
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Bei den Filmfestspielen in Cannes haben namhafte Regisseure wie Godard, Guzman und Puiu eine neue Petition für ihren Kollegen Roman Polanski präsentiert. Sie werfen der Justiz eine "Lüge" vor.

Rund ein Dutzend Filmemacher haben zu Beginn des Festivals in Cannes eine Petition für ihren Kollegen Roman Polanski veröffentlicht. Ihm droht derzeit wegen einer Jahre zurückliegenden Vergewaltigung die Auslieferung in die USA. Es sei "unmöglich", jemanden wegen ein- und desselben Verbrechens zweimal zu verurteilen, schrieben Regisseure wie der chilenische Dokumentarfilmer Patricio Guzman, der rumänische Filmemacher Cristi Puiu und der französische Altmeister Jean-Luc Godard in der Solidaritätserklärung. Das Auslieferungsgesuch der Vereinigten Staaten gründe "auf einer Lüge".

Der 76-jährige Polanski war im September auf der Grundlage eines internationalen Haftbefehls in der Schweiz festgenommen worden, wo er ein Haus besitzt. Dort steht er seitdem unter Hausarrest. Die US-Justiz will den Filmemacher für die Vergewaltigung einer Minderjährigen in den 70er Jahren belangen, für die er seinerzeit 42 Tage in Haft gewesen war.

Minister hält sich zurück

Frankreichs Kulturminister Frederic Mitterrand sagte am Mittwoch, den 12. Mai, im Nachrichtensender i-Tele, er habe die Petition nicht unterschrieben, weil er sich als Minister zurückzuhalten habe. Er sorge sich aber um Polanskis Gesundheit. Der Oscar-Preisträger hatte vergangene Woche nach monatelangem Schweigen eine Erklärung im Internet abgegeben und darauf hingewiesen, dass er die mit der US-Staatsanwaltschaft vereinbarte Strafe seinerzeit abgesessen habe.

Polanski drehte Filme wie "Rosemaries Baby" und "Der Pianist"; zuletzt war von ihm "Der Ghostwriter" im Kino zu sehen.

(APA/AFP)

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