Spanischer Königspalast wusste von Korruption

Inaki Urdangarin und Prinzessin Cristina
Inaki Urdangarin und Prinzessin CristinaREUTERS
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Der Schwager von Ex-König Juan Carlos sagte vor Gericht aus, dass der Palast von seinen umstrittenen Deals wusste.

Im Korruptionsprozess gegen den Schwager des spanischen Königs Felipe VI. hat Inaki Urdangarin ausgesagt, der Königspalast habe die umstrittenen Projekte der von ihm geleiteten gemeinnützigen Noos-Stiftung gekannt. Urdangarin bejahte am Donnerstag in Palma de Mallorca die Frage der Anklage, ob er den damaligen König Juan Carlos und den persönlichen Sekretär der Königstöchter Cristina und Elena, Carlos Garcia Revenga, informiert habe. Die Anklagevertreterin bezog sich auf eine E-Mail, in der Urdangarin auf eine von der Stiftung organisierte, jeweils dreitägige Sportkonferenz in den Jahren 2004, 2005 und 2006 hinwies. Die Regionalregierung von Valencia stellte dafür mehr als drei Millionen Euro zur Verfügung.

Der ehemalige Profi-Handballer und Olympia-Sieger Urdangarin und die mit ihm seit 1997 verheiratete jüngste Tochter von Ex-König Juan Carlos, Cristina, müssen sich vor dem Gericht auf Mallorca zusammen mit 15 weiteren Angeklagten wegen Korruption verantworten. Die Infantin Cristina wird als letzte befragt, voraussichtlich am Freitag. Ihr wird Beihilfe zum Steuerbetrug in der Finanzaffäre ihres Mannes vorgeworfen. Urdangarín ist der Hauptangeklagte in dem Prozess.

Urdangarin und seinem ehemaligen Geschäftspartner Diego Torres wird zur Last gelegt, über die Noos-Stiftung sechs Millionen Euro aus der Staatskasse veruntreut und das Geld anschließend in der Firma Aizoon gewaschen zu haben. Infantin Cristina war bis 2006 Mitglied im Direktorium der Stiftung, das ihr Ehemann bis 2006 leitete. Außerdem gehörte dem Paar zu gleichen Teilen das Unternehmen Aizoon, das in Gerichtsdokumenten als "Tarnfirma" bezeichnet wird.

(APA/AFP)

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