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Team Alaba oder: Warum Marko Arnautović bald Sebastian Kurz nachfolgen könnte.

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Und so . . .

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So viel ist also inzwischen klar: Würde David Alaba zur Nationalratswahl am 29. September antreten, wäre er nicht zu schlagen. Team Alaba wäre die absolute Mehrheit gewiss. Zwar könnte Alaba selbst der Regierung nicht angehören, Bayern München würde ihn wohl kaum aus seinem Vertrag herauslassen. Die Regierungsbildung wäre dennoch kein Problem, die Personaldecke dick genug.

Sebastian Prödl wäre prädestiniert als Verteidigungsminister. Emanuel Pogatetz gesetzt als Innenminister. Martin Harnik als Außenminister. Hand aufs Herz: Wer könnte als Integrationsstaatsekretär mehr Glaubwürdigkeit haben als Marko Arnautović? Marcel Koller könnte Heinz Fischer dereinst beerben. Es bleibt ja bis dahin noch genug Zeit, um ihn einzubürgern. Aber Team David muss noch gegen die Schweden spielen und die kleine böse Insel im Norden, die haben also keine Zeit. Deshalb müssen wir uns weiterhin zwischen Häuptling Sichere Hand, dem Optimistenkanzler, denen, die wir beim Vornamen nennen dürfen, dem Nächstenlieber, dem Austro-Kanadier, dem Orangen und denen in Magenta entscheiden.

Wie man so einen Wahlkampf weniger betulich angeht, hat übrigens der sozialdemokratische Kandidat in Deutschland vorgemacht. Der hat nicht seine sichere Hand ins Spiel gebracht, sondern nur einen einzelnen Finger in die Wahlkampfschlacht geworfen. Vielleicht war es Verzweiflung. Besser als das meiste, was wir hierzulande so zu sehen bekommen, ist es immer noch.

Wie gefährlich Wahlen sein können, sieht man auch im Vatikan. Dort scheint Franziskus entschlossen, alles gründlich umzukrempeln. Das kann mit Mandat auf Lebenszeit samt Unfehlbarkeitslizenz eine ziemlich effektive Sache sein. Nachdem es die roten Prada-Patscherln und das Papamobil schon erwischt hat, soll als Nächstes das Zölibat an der Reihe sein. Das könnte einigen Beteiligten dann doch zu weit gehen. Weshalb auch als bedächtig bekannte Experten selbst ein Mordkomplott gegen das Kirchenoberhaupt für möglich halten.

Prinz William und Kate Middleton waren inzwischen das erste Mal ohne ihren Sohn George aus. Dabei hat Kate öfter besorgt aufs Handy geschaut. Über Wahlen müssen sich alle drei keine Sorgen machen.

Wir dürfen noch ein bisserl überlegen. Außer, David überlegt es sich noch einmal.

florian.asamer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.09.2013)

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