Mailänder Modewoche: Die Großen und die Kleinen

Kunstvoll. Malerei von jungen Künstlern in der Tradition mexikanischer Muralistas bei Prada.
Kunstvoll. Malerei von jungen Künstlern in der Tradition mexikanischer Muralistas bei Prada.(c) EPA (DANIEL DAL ZENNARO)
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Die Mailänder Modewoche späht nach 2014 und vergisst
auch auf den Nachwuchs nicht.

(c) EPA (DANIEL DAL ZENNARO)
Mailaender Modewoche Grossen Kleinen
Mailaender Modewoche Grossen Kleinen

Zart und leicht, so stellt man sich das modische Frühlingsvokabular vor. Und liegt damit, wenn es nach einigen der in Mailand defilierenden Marken geht, ganz richtig: Pastellfarben gab es ebenso zu sehen (bei Emporio Armani) wie fließende Silhouetten (Gucci, Etro) und Layering transparenter Ebenen (Fendi, Dolce & Gabbana).

Einen Kontrapunkt stellten Streetwear-Inspirationen dar (edler Denimlook bei Versace), manchmal kombiniert mit Street-Art: Miuccia Prada feierte die Tradition der mexikanischen Muralistas, ließ junge Künstler die Wände ihres Modetheaters bemalen und kombinierte diese Inspiration mit Sommerpelzen und Fußballsocken. Der Konzeptkunst Alighiero Boettis erwies indes Jil Sander Reverenz. Premieren neuer Designer gab es etwa bei Tod’s von Alessandra Fachinetti und bei der Zegna-Schwester Agnona, bei der Stefano Pilati eine gelungene Collezione Zero präsentierte.

Abseits der Laufstege lief eine geradezu fieberhafte Suche nach neuen Talenten und Kreativnachwuchs, oft mit Unterstützung des Condé-Nast-Verlages. Bei einem Event zu Beginn der Modewoche unterstrich etwa US-Vogue-Doyenne Anna Wintour die Notwendigkeit, dass sich in Mailand neue Talente etablieren mögen. Die „Vogue Italia“ richtete unterdessen einen Showroom mit Mode von Designern, die im Rahmen ihrer „Who’s Next“-Initiative gecastet wurden, aus. Außerdem organisierte die „Vogue“ eine Ausstellung, die die Arbeit von Studierenden an verschiedenen Kunst-Unis in den Mittelpunkt rückte. Auch das neu gestartete Projekt „Empower Talent“ der Kering-Gruppe (früher PPR) fand unter Beteiligung der „Vogue Italia“ statt. Bezeichnend für den geradezu unstillbaren Hunger der großen Luxusgruppen nach Szeneneuzugängen ist übrigens, dass – wie während der Settimana della moda bekannt wurde – die LVMH-Gruppe nun auch eine Mehrheitsbeteiligung an dem Label des jungen Londoner Designers Nicholas Kirkwood übernommen hat. Der Modekreislauf will fortgeführt werden.

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