Rapid: "Gibt überhaupt keinen Grund zur Panik"

Rapid gegen Helsinki
Rapid gegen HelsinkiAPA/ROLAND SCHLAGER
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Präsident Michael Krammer stärkte Team und Trainer nach dem 1:2 in Helsinki den Rücken. Barisic: "Gut Ding braucht Weile."

Der Druck ist nicht kleiner geworden. Am Sonntag (16.30 Uhr) sollte Rapid im Wiener Derby gegen die Austria reüssieren, um in der Fußball-Bundesliga nicht vollends den Anschluss zu verlieren. Am Donnerstag (20.30 Uhr) muss der Rekordmeister sein Play-off-Rückspiel gegen HJK Helsinki gewinnen, um nicht die lukrative Gruppenphase der Europa League zu verpassen.

Trainer Zoran Barisic warb nach dem 1:2 im Hinspiel um Geduld mit seiner jungen, vier Spiele sieglosen Mannschaft. Präsident Michael Krammer stärkte ihm den Rücken. "Es gibt überhaupt keinen Grund für den 'Panic Button'", betonte der Clubchef auf der Rückreise aus Helsinki. "Wir haben noch immer alle Chancen, aufzusteigen."

Die jüngsten Ergebnisse sind auch einem personellen Umbruch geschuldet, der laut Krammer aufgrund der Vertragssituationen nicht zu verhindern gewesen sei. Mehrere Leistungsträger haben den Club im Sommer verlassen. "Eine erfahrene Mannschaft spielt das 1:0 vielleicht nach Hause. Okay, die haben wir nicht", sagte Krammer. "Wir müssen auch mit Rückschlägen umgehen lernen."

Barisic steht nicht zur Diskussion

Schon 2012 waren die Hütteldorfer in der Europa-League-Quali nach 1:2-Auswärtsniederlagen gegen Vojvodina Novi Sad und PAOK Saloniki weitergekommen. "Vielleicht ist das ein gutes Omen", erklärte der Präsident. Barisic und sein Team stehen überhaupt nicht zur Diskussion. "Die Trainer hinterfragen ihre Arbeit kritisch, da habe ich volles Vertrauen."

Derzeit mangelt es vor allem an Selbstsicherheit - und an Ideen. Den vielen Ballbesitz kann Rapid nicht in Torszenen umwandeln. "Uns fehlt die Strafraumbesetzung, die Wucht im Strafraum. Ich bin aber weit von Pessimismus entfernt", sagte Barisic, der auch in Helsinki einen spielerischen Fortschritt gesehen haben will. "Wir haben einen Gegner auf Augenhöhe ganz klar dominiert. Das macht mich optimistisch für das Rückspiel."

Die neu zusammengestellte Mannschaft müsse sich alles hart erarbeiten. "Ihr fällt nichts in den Schoß, aber sie ist auf dem richtigen Weg", meinte der Cheftrainer. "Irgendwann wird das Glück zurückkommen. Gut Ding braucht Weile." Zumindest das Auswärtstor von Louis Schaub gibt Anlass zur Hoffnung. Barisic: "Die Chancen sind nicht so schlecht. Es wird noch ziemlich heiß."

Hofmann: "Selbstvertrauen fehlt noch"

Ähnlich sieht das sein Team. "Glücklich sind wir nicht", erklärte Kapitän Steffen Hofmann. "Aber ich bin überzeugt, dass wir das nächste Woche schaffen." Auch wenn es gegen tief stehende Gegner in der aktuellen Situation besonders schwierig sei, durchzukommen. Hofmann: "Es funktioniert vieles noch nicht so wie bei einer eingespielten Mannschaft. Bei dem einen oder anderen ist auch das Selbstvertrauen noch nicht so da."

Wirklich förderlich dürften da auch die Pfiffe der mitgereisten Rapid-Fans nicht gewesen sein. Der Präsident forderte Zusammenhalt ein. "Nach einem 1:2 auswärts im Europacup die Mannschaft auszupfeifen, wenn sie zwar keine große, aber eine ordentliche Leistung gebracht hat, das verstehe ich nicht", sagte Krammer. "Es ist wichtig, dass jeder der Mannschaft den Rücken stärkt." Gerade in einer schwierigen Phase, ergänzte er.

Dibon erleidet Hüftverletzung

Im Derby bietet sich die Chance zur Wiedergutmachung. Rapid dürfte aber ohne Christopher Dibon auskommen müssen. Der Innenverteidiger zog sich bei einem Foul von HJK-Stürmer Macoumba Kandji eine Hüftverletzung zu und wurde am Freitag in Wien untersucht. Der Ausfall des 23-Jährigen würde besonders schwer wiegen, sind die Grün-Weißen im Abwehrzentrum doch nicht gerade überbesetzt.

"Ich bin blöd draufgefallen, es blockiert alles ein bisschen", sagte Dibon, als er aus dem Stadion humpelte. Seine Kollegen versuchten währenddessen noch, die unnötige Niederlage zu erklären. "Im Rückspiel wird es sicher besser", meinte Torschütze Schaub, bevor er zwei überdimensionale Taschen in den Bus schaffte. Die Last auf den Schultern der jungen Rapid-Spieler ist derzeit besonders groß.

(APA)

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