Die 7 Todsünden des Managements: Kein Plan

Todsünde 3: Wer keine Prioritäten setzt und seine Kraft nicht in Schlüsselprojekte investiert, wird bitter scheitern.

In dieser Reihe werden die 7 größten Managementfehler beschrieben und gezeigt, wie man es besser macht

Todsünde 3: Kein Plan
Strategien zu formulieren ist eine vergleichsweise bewältigbare Übung. „Die meisten Strategien scheitern bei der Umsetzung, nicht bei der Formulierung“, sagt Managementberater Michael Hirt. Die Umsetzung ist für die Unternehmen so schwierig, weil sie es vielfach nicht schaffen, die Beziehung zwischen den geschäftlichen Zielen und den konkreten Kultur- und Verhaltensveränderungen herzustellen. Doch genau diese Kultur- und Verhaltensänderungen sind die notwendigen Wegbereiter des Erfolgs.

Manager müssen daher sicherstellen, dass es einen klaren Plan gibt, wie die Werte (im Sinn der gewünschten Verhaltensweisen), das konkrete Verhalten und die Art, wie Leistung erbracht und Ziele erreicht werden mit der geschäftlichen Strategie und den geschäftlichen Taktiken in Zusammenhang gebracht werden. Gelinge das, sagt Hirt, sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Strategie entsprechend umgesetzt werde.

Was tun wir? Aber vor allem: Was tun wir nicht mehr?
Erschwerend wirkt allerdings, dass Kultur- und Verhaltensänderung Organisationen grundsätzlich immer sehr schwer fallen. Diese Veränderungen setzen klare Entscheidungen über Prioritäten voraus: Was wird getan? Was wird nicht mehr getan? In der Praxis werden die Mitarbeiter aber meist, von der Spitze ausgehend, mit immer neuen „Strategischen Projekten“ und „Change Projekten“ zu Strategieumsetzung überflutet, was zu einer totalen Überforderung und letztendlich zur Paralyse führt.

Schlüsselprojekte mit Schlüsselkräften besetzen
„Strategieumsetzung“, sagt Hirt, „benötigt eine Konzentration der Kräfte.“ Wobei die begabtesten Führungskräfte die wichtigsten Kräfte seien. „Die Begabtesten müssen mit den Schlüsselprojekten betraut werden.“ Das verlangt vom Management vorab zu entscheiden, wer die Schlüsselkräfte und was die Schlüsselprojekte für die Strategieumsetzung sind. Ohne diese Priorisierung wird im schlimmsten Fall die gesamte Organisation aufgerieben.

Strategieumsetzung benötigt jede Menge Energie und mitunter muss der Druck auch groß sein, um die die gesetzten Ziele zu erreichen. Doch umgekehrt sagt, Hirt, müssten ausreichende Ressourcen vorhanden sein. Denn fehlten die notwendigen Ressourcen, führe das bei den Führungskräften und auch bei den Mitarbeitern im schlimmsten Fall zu Zynismus und zur Haltung: „Das wird schon vorübergehen, diese Veränderungsvorgaben sitzen wir aus.“

Perfektion – schön, aber nicht das primäre Ziel
Das Management brauch nicht nur Mut, Prioritäten zu setzen, sondern auch Mut durchzuhalten, sagt Hirt: „Denn oft stellt sich der Erfolg nicht gleich ein.“ Allerdings, sagt Hirt: Es gehe bei der Strategieumsetzung nicht in erster Linie um Perfektion, sondern darum, die verfügbaren Mittel nach bestem Wissen und Gewissen einzusetzen und damit im Sinn der gesetzten Ziele erfolgreich zu sein.

Kein Plan. Todsünde 3 begeht, wer keine Klarheit schafft, welche strategischen Projekte mit hoher Priorität umgesetzt werden sollen. Ebenso, wer nicht den Mut aufbringt, die Konzentration der Kräfte auf die Umsetzung zu legen. Und außerdem, wer die Führungskräfte mit Aufgaben überfrachtet.

Michael Hirt berät als Managementberater weltweit und unterstützt Veränderungsinitiativen bei einigen der prominentesten Unternehmen der Welt. Er ist Autor zahlreicher Managementbücher und Fachartikel und spricht bei Konferenzen und Großveranstaltungen.

www.michaelhirt.at

www.hirtandfriends.at

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