VP-Bürgermeister Amann bei Stichwahl in Hohenems bestätigt

APA/DIETMAR STIPLOVSEK
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Der Vorsprung auf den FPÖ-Herausforderer Dieter Egger war mit 1,6 Prozentpunkte denkbar knapp. Eine eigens gegründete Plattform rief gegen die Wahl von Egger auf.

Der Bürgermeistersessel in Vorarlbergs jüngster Stadt, Hohenems, bleibt in ÖVP-Hand. Amtsinhaber Richard Amann setzte sich am Palmsonntag in der Stichwahl mit 50,8 Prozent der Stimmen gegen den FPÖ-Herausforderer und Landesparteiobmann Dieter Egger (49,2 Prozent) durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,4 Prozent (erster Wahlgang: 61,6 Prozent).

Richard Amann zeigte sich nach dem "Stichwahlkrimi" - bis zur Auszählung der Wahlkarten hatte Dieter Egger eindeutig die Nase vorn - in einer ersten Reaktion erleichtert. "Bis zu den Wahlkarten hat es hoffnungslos ausgesehen", sagte Amann, danach "toll, toll." Egger sprach von einem "Wechselbad der Gefühle", das knappe Ergebnis - nur 121 Stimmen trennten die Kandidaten - sei dennoch ein Erfolg.

Plattform gegen FP-Kandidaten

Die Ursache für sein Verlieren sieht der FPÖ-Landesparteischef eindeutig in der Mobilisierung der Wähler. "Das ist drei Parteien besser gelungen als einer", betonte Egger. In der Stadtpolitik will der FPÖ-Politiker aber bleiben, auch als Vizebürgermeister stehe er zur Verfügung. Seine Ankündigung, sich öffentlich bei Hanno Loewy, dem Direktor des Jüdischen Museums in der Nibelungenstadt, zu entschuldigen, erneuerte Egger nach der Wahl. Egger hatte Loewy im Landtagswahlkampf 2009 als "Exiljuden aus Amerika" bezeichnet, der sich nicht in die Politik Vorarlbergs einmischen soll.

Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 15. März hatte Amann mit 35,05 Prozent noch um 691 Stimmen und 10,28 Prozentpunkte hinter Egger (45,34 Prozent) gelegen.

Hehle weiter Ortschef in Hörbranz

Karl Hehle (ÖVP) bleibt Bürgermeister von Hörbranz (Bezirk Bregenz). Hehle setzte sich in der Stichwahl klar gegen seinen Herausforderer Josef Siebmacher (FPÖ) durch. Für Hehle sprachen sich 56,25 Prozent der Wahlberechtigten aus, für Siebmacher 43,75 Prozent. Bei 3.076 abgegebenen Stimmen betrug die Differenz zwischen den beiden Kandidaten 378 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,1 Prozent. In der Direktwahl am 15. März hatte Hehle - der seit 2004 Gemeindeoberhaupt ist - bei einer Wahlbeteiligung von 59 Prozent mit 1.108 Stimmen (43,03 Prozent) die Nase vorne gehabt.

Wahlanfechtung in Bludenz möglich

In Bludenz bleibt Josef "Mandi" Katzenmayer (ÖVP) - vorbehaltlich einer möglichen Wahlanfechtung - Bürgermeister. Das seit 2005 amtierende Stadtoberhaupt übertrumpfte in der Stichwahl den SPÖ-Kandidaten Mario Leiter um 27 Stimmen. Damit schrumpfte zwar Katzenmayers Vorsprung aus dem ersten Wahlgang, ganz aufholen konnte Leiter den Rückstand aber nicht. Am Ende standen 3.292 Stimmen für Katzenmayer zu Buche, für Leiter waren es 3.265.

Ob das Wahlergebnis allerdings Bestand haben wird, ist noch offen, da eine Wahlanfechtung im Raum steht. Wie wenige Tage vor der Stichwahl bekannt wurde, wurden in Bludenz Wahlkarten ohne Vollmachten ausgegeben. Dahinter steckte die Stadt-ÖVP, die Bludenzer Bürgern Wahlkarten als Service nach Hause zustellen wollte. Aufgrund dieses "formalen Vergehens" ist die Stichwahl anfechtbar.

(APA)

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