Mit großen Frauen - adipösen Frauen - drückt der Künstler Yossi Loloi seinen Protest gegen die Gesellschaft aus.
Der italienische Fotograf fokussiert seit ein paar Jahren eine Form der Weiblichkeit, die von Medien gern ausgeblendet wird. Sein Projekt "Full Beauty" ist provokativ, selbstbewusst und ironisch.
Yossi Loloi
Der Autodidakt glaubt an die "Freiheit des Geschmacks". Schränkt man diese ein, droht in seinem Sinne eine "Dikatatur der Ästhetik".
Yossi Loloi
Fett als Statussymbol. Ganz neu ist das wuchtige Frauenmodell aber nicht, in der westlichen Welt hält sich das Schlankheitsideal auch erst seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts, zuvor war in vielen Epochen das "Vollweib" modern.
Yossi Loloi
Ein Wachauer Original. Häufig wird die kleine (11 cm) Venus von Willendorf als historischer Beleg herangezogen, dass Fettleibigkeit in der europäischen Frühgeschichte en vogue war.
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In der griechischen Antike erkannte man die wohlhabende Oberschicht an ihren üppigen Formen. Ideale Frauenfiguren wie die Venus von Milo waren dennoch von ausgewogener Optik. Das Becken durfte aber gern ein bisschen kräftiger sein.
Reuters
Im Mittelalter stand der Glaube an erster Stelle, danach kam lange nichts, ein schmuckloses Auftreten kam dem entgegen.
Yossi Loloi
Die ideale Frauenfigur der Renaissance war wiederum wohlbeleibt. Arme und Beine sollten grazil sein, der Rest durfte sich wölben.
Yossi Loloi
Die Rubensfigur - Der Übergang von "gut gessen'" zu korpulent, fand im Barock statt.
Yossi Loloi
Der Maler Peter Paul Rubens präsentierte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in seinen Bildern das seinerzeit gängige Schönheitsideal.
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Die Birne muss in die Sanduhr. Die einst modernen Formen wurden im Rokoko in Korsetts verpackt.
Yossi Loloi
Im Klassizismus wurde weiter abgespeckt und das antike Frauenbild wiederbelebt.
Yossi Loloi
Zur Jahrhundertwende konnte die Frauenwelt dann wieder aufatmen, das Korsett kam langsam wieder aus der Mode.
Yossi Loloi
Ein paar Jahr galt ein stattlicher Brustumfang noch als begehrenswert, mit dem Beginn der 20er Jahre änderte sich das Erscheinungsbild der Damen aber schnell.
Yossi Loloi
Im Zuge der "Goldenen Zwanziger" wurde die sportlich-schlanke Figur von einem neuen Ideal abgelöst: Flachbrüstig, schmal und jungenhaft sollte sie sein, die Traumfrau der 20er.
Yossi Loloi
Während der NS-Zeit setzte man auf ein athletisches Auftreten. Um das Ideal zu untermauern wurde der Schönheitsbegriff komplett durchgekaut - von den Wangenknochen bis zu den Augenhöhlen jeder Körperteil vermessen.
Yossi Loloi
Gina Lollobrigida, Brigitte Bardot, Sophia Loren - In den 50er Jahren waren großzügige Dekolletés beliebt.
Yossi Loloi
Die Taillen blieben zwar schmal, dafür schoss die Haarpracht in die Höhe. Ein Leben ohne Haarspray? Undenkbar.
Yossi Loloi
Bis in die Achtziger entwickelte sich alles in Richtung 90-60-90 und Bodybuilding. Nicht zu vergessen: der Aufstieg des Schulterpolsters.
Yossi Loloi
Danke, Kate Moss. Die Folgejahre gestalten sich für umfangreiche Damen sehr schwierig.
Yossi Loloi
Hungerhaken sind im Vormarsch - Mit dem Trend zur Essstörung rücken Übergewichtige in den 90ern an den Rand des gesellschaftlichen Blickfelds.
Yossi Loloi
In den Nullerjahren stand der Einheits-Look hoch in Kurs. Kraft der chirurgischen Feinmotorik wurde bis zum Knochenbrechen abgesaugt und aufgespritzt.
Yossi Loloi
Entspannung in Sicht? Adele, Beth Dito, Melissa McCarthy (v.l.n.r.) - mittlerweile gewinnt so mancher Star der Popkultur wieder an Umfang.
Yossi Loloi
Protest der Masse
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