Hoher Lindkogel: Für jeden was dabei, bald auch für alle

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Abwechslungsreiche Rad-Runde zum Eisernen Tor – nur auf die Warte muss das Publikum warten.

Das feuchte Wetter dieser Tage bietet die ideale Möglichkeit, mein Versprechen einzulösen: Heute fahren wir mit dem Mountainbike auf den Hohen Lindkogel nahe Baden bei Wien. Vermutlich bin ich der Einzige, der sich an das Versprechen erinnert, aber so kann ich unbemerkt ein zweites Mal mit Geografen-Wissen prahlen: Das Regenwasser rinnt dort im südlichen Wienerwald besser ab als im eher gatschigen nördlichen und westlichen, weil der Boden aus Kalk und Dolomit geformt ist. Stellenweise so schroff, dass ich absteigen muss.

Der Charme der 27-Kilometer-Runde (760 Höhenmeter) besteht allerdings gerade darin, dass sie fahr- bzw. schiebetechnisch so abwechslungsreich ist: Vom bequemen Dahinrollen über kerniges Klettern bis zum lustvollen Singletrail-Surfen ist für jeden was dabei. Ich beginne mit der Ausfahrt aus Baden ins Helenental. Der großteils asphaltierte Radweg entlang der Schwechat eignet sich perfekt zum Aufwärmen – und, wollte man sich die Zeit dafür nehmen, sogar auch zum Abkühlen an einem der hübschen Badeplätze.

Aber die Mountainbike-Pflicht ruft, und ab der Augustinerhütte geht es anständig zur Sache. Nach beinahe ständigem, dreimal heftigem Anstieg beim Eisernen Tor (834 Meter Seehöhe) angelangt, weißt du: Konditionell hast du es geschafft. Belohnt wird man durch die technisch reizvolle Überfahrt zum Soßer Lindkogel. Bloß um eine der schwierigsten Stellen auf felsigem Grund haben Wanderer und Radler einen Umweg über weichen Waldboden gebahnt. Man dankt. Am Schluss, zwischen den Sooßer Weingärten, wird die Strecke dann wieder richtig lieblich. Von dort hat man übrigens eine bessere Aussicht als zurzeit oben beim Eisernen Tor: Die 1856 von Freiherr Simon Sina „dem Vergnügen des Publikums“ gewidmete Warte, die den Blick über die Bäume öffnet, ist mit dem Schutzhaus noch bis 7.August geschlossen.

E-Mails an:benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.07.2014)

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