Gern rauchen und Rad fahren im Wienerwald

Benedikt Kommenda
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Die Tage des Mountainbikens sind für heuer gezählt.

In Ostösterreich erlauben die Bundesforste, der weitaus größte Waldbesitzer Österreichs, in ihren Fair-Play-Regeln wie auch andere das Radfahren im Wald ja bloß bis Ende Oktober, wohlgemerkt immer nur auf ausgewählten Strecken. Eine hübsch ausgewählte ist die Kaiserspitz-Strecke rund um Pressbaum westlich von Wien. Es wäre eine ganz gemütliche Runde, wäre gegen Ende nicht der Tabor – das Wort deutet auf eine Befestigungsanlage hin, die dort einmal gestanden sein mag – einzunehmen, bevor man zum Start zurückkehrt.

Der ist in Pfalzau, da, wo die Pfalzbergstraße nach Westen von der Hauptstraße abzweigt. Hier könnte man sich auch für zwei andere Mountainbike-Strecken entscheiden, die Pfalzberg- und die nach dem eingangs erwähnten Regelwerk benannte Fair-Play-Strecke (mit 55 Kilometern die längste im Wienerwald). Wir folgen aber den fast an jeder Abzweigung aufgestellten Kaiserspitz-Schildern, zuerst nahe der Westautobahn nördlich am Pfalzberg vorbei, auf dem beim „Kaiserbründl“ die Wien entspringt. Etwas unklar ist die Route bloß beim Gasthaus Mayer in Rekawinkel. Wenn Sie die Hauptstraße schräg nach links überqueren, sind Sie aber richtig.

Es geht über Waldwege, Schotter- und Asphaltstraßen ohne viel Steigung und Gefälle, ohne jede technische Schwierigkeit, bis zum ersten Höhepunkt, der Wilhelmshöhe. Das Almstüberl, das oben thront und sich in der Mitte der 34-km-Strecke für eine Rast anböte, vermietet seit ein paar Jahren leider nur noch Zimmer. Für einen Fernblick hinüber zur Donau lohnt es trotzdem, stehenzubleiben. Die nette Adresse „Rauchengern“ ist übrigens nicht Ungesundheit als Programm, sondern ein Hinweis auf Kohlenmeiler, die früher dort angehäuft und unter erheblicher Rauchentwicklung abgebrannt wurden.

Hübsch ist dann auch die Halbrunde um den Wienerwaldsee, wirklich anstrengend gegen Ende die Taborstraße in Wolfsgraben. Sie ist, sehr im Gegensatz zu ihrem Wiener Pendant, richtig steil.

E-Mails an:benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2015)

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