Auf der niederösterreichischen Seite des Wechsels entsteht eine Art Freigehege für Mountainbiker.
Vor kurzem sind in St. Corona am Wechsel die „Wexl Trails“ eröffnet worden, ein Areal mit Strecken, die speziell für bergtaugliche Fahrräder gestaltet worden sind und noch werden. Der Flowtrail, im Moment das Herzstück der Anlage, macht seinem Namen alle Ehre: Wer ihn fährt, kann leicht in den Flow kommen, jenes Gefühl, in dem man einfach nur „Yippie!“ rufen will. Ein Orientierungsplan auf dem Parkplatz vor dem Eingang verrät: Da kommt noch mehr. Einige Strecken sind noch überklebt.
Der Flowtrail führt zickzack bergab durch den Wald. Um die Schwerkraft wirken lassen zu können, muss man zuerst 200 Höhenmeter aufwärts überwinden. Die Uphill-Route, die dafür gedacht ist, fährt (oder schiebt) man nicht gerne mehrmals: zu steil, um daran Freude zu haben. Außer man mietet im Verleih ein E-Mountainbike: Damit macht sogar das Bergauffahren Spaß. Die vielen Eierschwammerln, die ich dabei finde, lassen vermuten: Nur wenige nehmen diesen Weg. Statt dessen gibt es auch einen Shuttle-Dienst, der Rad und Radler zum Ödenhof und damit auf die Höhe des Starts bringt.
2,5 Kilometer geht es dann abwechselnd nach rechts und links durch Anliegerkurven, die desto höher und stärker geneigt anzufahren sind, je schneller man ist. Dazwischen bieten sich Schanzen an, über die man springen kann, aber nicht muss. Bei der ersten Fahrt sollte man sowieso auf Sprünge verzichten, solange man nicht weiß, wo man landet. Und ab der zweiten muss man sich entscheiden: Abheben oder Schlucken. Wer nämlich halbherzig springt, landet vielleicht genau da, wo eine für die Landung gedachte zweite Welle sich erst erhebt. Also unsanft. Schlauerweise kann man sich auf einer „Skillsline“ am Ende der Strecke unter anderem an Sprünge herantasten. Zum Trails Park St. Corona gehört auch ein Mini-Bikepark für Kinder. Weitere Trails sind in Arbeit, darunter Panorama-Strecken. Aber Achtung, liebe Mitradler: Die werden mit Wanderern geteilt!
E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2017)