Und unter dem Baum die Jahreskarte

WIEN: BELVEDERE-WEIHNACHTSBAUM ALS BESPIELBARES KLANGOBJEKT
WIEN: BELVEDERE-WEIHNACHTSBAUM ALS BESPIELBARES KLANGOBJEKTAPA/BELVEDERE WIEN / COURTESY DE
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Es ist eines der nachhaltigsten Geschenke, die man jetzt noch besorgen kann: Ab 29 Euro bieten Wiener Kunstmuseen Jahreskarten mit verschiedenen Vorteilen an.

Täglich (außer Montag) auf der Bordone-Bank im Bordone-Saal des Kunsthistorischen Museums sitzen – und Tintorettos „Weißbärtigen Mann“ angrummeln. Das muss Reger, der Hauptfigur von Thomas Bernhards „Alten Meistern“, ziemlich teuer gekommen sein. Auch wenn der Eintritt Mitte der 1980er-Jahre noch nicht annähernd 14 Euro (rund 200 Schilling!) gekostet hat. Zwar sucht man sowohl Bordone-Bank als auch Bordone-Saal im KHM vergeblich (das ist Bernhards künstlerischen Freiheit zu verdanken). Dafür kann man sich in den Wiener Museen viel Geld ersparen, denkt man an eine Jahreskarte. Oder denken andere für einen an eine Jahreskarte. Es ist wohl das sinnvollste Geschenk, das man so kurz vor Weihnachten Kunstfreunden noch machen kann. Ein Überblick.

Kunsthistorisches Museum. Fünf Euro teurer ist es hier geworden, die Sponsoren haben wohl ein wenig ausgelassen. Dafür kommt die neu eröffnete Kunstkammer zum Angebot dazu. Um 34 Euro können mit der KHM-Jahreskarte alle sieben Standorte des Kunsthistorischen 365 Tage im Jahr besucht werden (Haupthaus, Neue Burg, Kaiserliche Schatzkammer Wien, Kaiserliche Wagenburg Wien, Schloss Ambras Innsbruck, das Weltmuseum Wien, Theatermuseum).

Museum moderner Kunst. Günstiger ist die Jahreskarte vom Mumok mit 33 Euro. Dazu gibt es noch gratis Eintritt ins Mumok-Kino. Und die Begleitperson zahlt nur die Hälfte des normalen Ticketpreises. Einladungen zu Eröffnungen, Sonderführungen, Diskussionen, Symposien sind ebenfalls inkludiert, Kataloge gibt es um zehn Prozent günstiger. Wem das zu umfassend ist, der wählt die Geschenkbox „A Day at the Museum“: zwei Ausstellungstickets sowie ein Gutschein für zwei Cupcakes im Café. Kosten: 23 Euro.

Kunsthalle Wien. Noch günstiger ist die Jahreskarte hier: 29 Euro kostet sie, das Ticket der Begleitperson ist ebenfalls ermäßigt, auch hier reicht das schon, um Einladungen zu Eröffnungen und dem sonstigen Programm zu erhalten.

Albertina.
In der Albertina gibt man sich da exklusiver. Die Jahreskarte kostet 60 Euro. Wobei schon allein viel wert ist, dass man sich damit nicht mehr an der Kassa anstellen muss. Und dass die Garderobe gratis ist! Im Shop gibt es noch dazu zehn Prozent. Und die Audioguides sind auch um 20 Prozent ermäßigt. Immerhin zahlen Studenten nur 15 Euro für eine Semesterkarte.

Museum für angewandte Kunst.
Das MAK bietet ab 35 Euro Jahreskarten an, hier wird mehrfach unterteilt – und zwar in Silber (35 Euro), Standard, Jugend und Familie (60 Euro).

Leopold-Museum. Auch das Leopold-Museum hat mehrere Untergruppen. Um 49 Euro gibt es mit der Leopold-Card freien Eintritt, kein Anstellen an der Kasse, Einladungen zu Ausstellungseröffnungen und Extraprogramm, sowie zehn Prozent im Shop. Bei der Premium Card um 140 Euro kommt ein VIP-Empfang für zwei mit Kuratorenführung sowie ein Ausstellungskatalog pro Jahr Ihrer Wahl dazu. Studenten haben mit der Student Card um 32 Euro gratis Eintritt.

Belvedere. Hier darf man sich um 65 Euro gleich reguläres Mitglied der Freunde des Belvedere nennen. Man hat freien „Express“-Eintritt in das Obere und Untere Belvedere, das 21er-Haus und das Winterpalais. Man wird zu den Ausstellungseröffnungen eingeladen, kann das Belvedere Research Center gratis nutzen, erhält u.a. fünf Prozent in Shop und Restaurants. Neu ist die 21er-Haus-Jahreskarte um 21 Euro.

Essl-Museum. Klar ist das Angebot in Klosterneuburg: 30 Euro kostet es, ein Jahr lang hier so oft hereinspazieren zu können, wie man möchte. Und das ist es ja auch eigentlich, was das Gefühl ausmacht, das man in vergangenen Zeiten einmal als Kunstgeschichte-Studentin genießen durfte. Lang ist's her.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2013)

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