Toyota: JPN Taxi

Aus dem Land, in dem Taxifahren kein derbes, sondern ein nobles Gewerbe ist, kommt eine Kutsche, von der wir hierzulande nur träumen können: das JPN Taxi.

(c) Beigestellt
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Als Kinder haben wir gelernt, dass man nicht zu Fremden ins Auto steigt. Das lässt sich nicht ewig durchhalten. Das Stadt-, erst recht das Nachtleben ist ohne Taxi undenkbar. In Filmen braucht man nur an einer belebteren Straße die Hand zu heben, um sich ein Weiterkommen zu sichern. Bei uns weiß jeder die Nummer von der Taxivermittlung. Zehn Minuten später lärmt verlässlich der Dieselmotor im Hof, auf dass sich erneut die bewährte Zweckgemeinschaft bilde: Chauffeur und Fahrgast, Kutscher und Fuhre. Dann wird die Politik erörtert, oder das Wetter – oder es wird geschwiegen, unterbrochen nur vom Düdeldü des Taxifunks. Taxler ist kein dankbarer Job, zum Ausgleich halten sie sich an keine Verkehrsvorschriften. In Moskau, verflucht spät dran, stiegen wir in ein Lada-Taxi, das vorn einen Rennsitz montiert hatte. Wir litten eine halbe Stunde Todesängste (erwischten aber den Flieger). In Dakar: Der Fahrer des Mercedes hatte perfekt eingeübt, wie er sich verrenken musste, um durch die geborstene Windschutzscheibe doch noch ein Stück Straße zu sehen. Alle kennen und lieben wir das London Cab, in dem man sich gegenübersitzen kann.

Erhebende Momente erlebt man in Tokio. Die Taxis vom noblen Typ Toyota Crown sind fast peinlich gepflegt, die Fahrer tragen weiße Handschuhe und öffnen einem im Herannahen über einen Mechanismus die Türe, ebenso zum Aussteigen. Perfekt. Nachdem mit Nissan bereits ein japanischer Hersteller die Ausschreibung gewonnen hat, für die nächsten Jahre in New York das Einheitstaxi zu stellen, zeigt nun Toyota seine neue Generation: das JPN Taxi, in dem die Tugenden japanischer Gastlichkeit aufleben. Die Schiebetüren gleiten elektrisch zur Seite und geben einen geräumigen, völlig unverstellten Innenraum frei. Wenn der Fahrer aufs Gas steigt, verdunkelt sich nicht der Himmel, wie das bei unseren derben Dieselkutschen der Fall ist. Der Hybridantrieb mit verflüssigtem Gas ist sauber, leise und sparsam. Über einen großen Monitor kann der Fahrgast Route und Tarif verfolgen und seine eigene Unterhaltung wählen. Das würde uns vor Ö3 schützen.

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