Flüela, Furka, Gotthard: Passfotos aus der Schweiz

´Vom Engadin an den Lago Maggiore´
´Vom Engadin an den Lago Maggiore´(c) ORF (Werner Teufl)
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Schweiz II. Der Herbst ist die beste Jahreszeit für eine Autotour durch die Schweizer Berge – zum Nachfahren und Passfotos sammeln.

Beim beschaulichen Grenzübergang Martina beginnt das Engadin. Um es nicht zu vergessen, empfiehlt es sich, gleich hier eine Autobahnvignette zu kaufen. Scuol ist zwar Tagesziel, doch um die kürzer werdenden Tage voll zu nutzen, gibt es eine Extratour – und gleich den ersten Pass. Über den Flüelapass (2383 m) nach Davos und von dort über den Julierpass (2284 m) nach St Moritz. Auf dem Rückweg nach Scuol lohnt ein Zwischenstopp im Nationalparkzentrum Zernez. Selbst abends in der Hotelsauna ist man mittendrin in der Natur – wenn Rehe an der Glasscheibe vorbeihuschen. 20 Mineralquellen der Region bilden den Grundstein der Unterengadiner Badekultur. Deshalb wird Scuol auch Mineralwasserdorf genannt.
Wo viele Berge sind, dauern Fahrten eben länger. Der Weg nach Zermatt lohnt sich: Wieder geht's über den Flüela und durch Davos, vorbei an Klosters, Chur und Flims. Der Oberalppass (2044 m) führt hinunter nach Andermatt, wo auch der Rückweg wieder vorbeiführen wird. Von Andermatt hat man die Qual der Wahl: Entweder Furka- und Grimselpass (2429 m/2164 m) oder den beeindruckenden Gotthardpass (2106 m) und -tunnel. Bei dieser Variante geht es noch über den Nufenenpass (2478 m) hinunter bis Visp, von dort schnurstracks Richtung Süden. Das Ziel Zermatt: autofrei und nur erreichbar mit dem Zug ab Täsch. Nach der langen Fahrt das Auto einfach einmal stehen lassen und ein paar Tage atemberaubende Landschaft erleben. Das Matterhorn (4478 m) sieht nämlich nicht immer gleich aus! Vom Sunnegga und vom Gornergrat aus thront es wie auf jeder Postkarte. Vom Kleinen Matterhorn (3883 m) aus, von italienischer Seite: ganz anders. Drei Tage, drei Perspektiven. Der Besuch des Matterhornmuseums neben der Dorfkirche ist Pflicht: Wer das gerissene Seil der Erstbesteigung nicht bestaunt hat, war nicht wirklich in Zermatt, heißt es.
Ausgeruht geht es durchs Rhone-Tal, vorbei an Sion nach Martigny. Kurz auf die Autobahn bis Aigle und gleich wieder abseits über den wenig befahrenen Col des Mosses (1445 m), durch Château-d'Oex nach Saanen, dem Etappenziel. Nach der Fahrt tut ein Spaziergang entlang der Saane ins etwas bekanntere Dörfchen Gstaad gut. Dort ist die Landschaft gerade im Herbst noch viel grüner und sanfter als das schroffe Hochgebirge der vergangenen Tage. Die nächste Etappe: nordwestlich nach Interlaken, einer jungen, sportlichen Stadt, die, wie der Name schon sagt, zwischen zwei Seen liegt: Thunersee und Brienzersee. Neben den Topspots Eiger-Nordwand (ab Grindelwald) und Jungfrau-Region, lohnt sich ein Ausflug zu den Trümmelbachfällen: zehn Gletscherwasserfälle im Berginnern im Lauterbrunnental.
Go west! Es geht weiter über den Sustenpass (2224 m) ins Bergsportdorf Andermatt. Kurz vor Ortseingang lohnt ein Stopp für einen Rundgang. Die wilde Schöllenenschlucht war früher ein großes Hindernis. Mit mehreren Brücken – unter anderem der Teufelsbrücke – und dem Bau des ersten Saumweges versuchte man, die Schlucht begehbar zu machen. Für die Rückfahrt nach Innsbruck verlässt man Andermatt nach Norden, vorbei am Vierwaldstättersee über eine grün-saftige Hochebene nach Pfäffikon am Zürichersee. Von dort geht es, ganz ungewohnt, über die Autobahn über Vaduz nach Österreich.

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