Einmal rund um den Globus

GERMANY-LUFTHANSA-ALLIANCE
GERMANY-LUFTHANSA-ALLIANCEEPA
  • Drucken

Die Star Alliance bietet ihre Round-the-World-Tickets jetzt auch in der Premium-Economy-Klasse an. Solche Tickets sind zwar bis zu 30 Prozent günstiger, dafür muss man aber auch einige Einschränkungen in Kauf nehmen.

Globetrotting meets Beinfreiheit: Als erste Fluglinienallianz hat jetzt die Star Alliance einen Tarif für Round-the-World-Flüge (RTW) in der Premium-Economy-Klasse aufgelegt. Damit können Weltreisende ab sofort auf elf Mitgliedsfluglinien – dazu gehören unter anderen die Lufthansa, Air Canada, Air China, Air New Zealand, die ANA, SAS, Singapore Airlines, Thai und Turkish Airlines – Tickets in der zwischen Economy- und Business-Klasse angesiedelten Premium Economy zu den RTW-Konditionen erwerben.

Nur in eine Richtung

RTW-Tickets erlauben Weltreisen zu einem bis zu 30 Prozent günstigeren Preis als die Kombination entsprechender Linienflüge. Dabei sind allerdings diverse Regeln zu beachten. So darf zumeist nur in eine Richtung geflogen werden, das Start- und Zielland – nicht die Stadt – müssen identisch sein, und auch die Anzahl der Stopps ist je nach Tarifklasse vorgeschrieben. Wer also in Wien startet, kann beispielsweise über Dubai nach China, weiter nach Australien, Neuseeland und dann via Süd- und Nordamerika zurück nach Österreich – wobei er seine Reise auch am Flughafen Graz statt in Wien beenden kann. Das „Rückwärtsfliegen“ ist je nach Allianz beschränkt, teilweise ist das sogenannte Backtracking über Land erlaubt, aber nicht über Ozeane. Wer also grundsätzlich in West-Ost-Richtung unterwegs ist, darf zwar von New York nach Los Angeles zurückfliegen, nicht aber von Los Angeles nach Sydney. Die Gültigkeitsdauer dieser Tickets ist auf ein Jahr begrenzt, und die Flüge müssen zumeist beim Kauf des RTW gebucht werden, sie können allerdings umgebucht werden. Was sowohl für terminliche als auch für Streckenänderungen gilt, jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden ist und auch sonst ein paar Fußangeln birgt, die man sich vor der Entscheidung für ein RTW klar machen muss. So ist die Zahl von RTW-Passagieren auf manchen Flügen begrenzt, was den Wunschflug nicht immer verfügbar macht und gewisse Wartezeiten nach sich ziehen kann.

Die meisten RTWs werden in Meilensegmenten angeboten, da macht auch das neue Premium-Economy-Angebot der Star Alliance keine Ausnahme. Zu haben sind die Tickets für Flüge von insgesamt 29.000, 34.000 und 39.000 Meilen. Zur Orientierung: Der Erdumfang entlang des Äquators beträgt 24.900 Meilen.

Verschiedene Klassen

Wobei allerdings zu beachten ist, dass im RTW-Geschäft auch die Meilen, die über Land zurückgelegt werden, vom Konto abgezogen werden. Wer also die Strecke Moskau-Wladiwostock in der Transsibirischen Eisenbahn zurücklegt, irrt, wenn er glaubt, er habe damit Flugmeilen gespart.

Alle Meilenpakete können bei der Star Alliance darüber hinaus für unterschiedliche Klassen gebucht werden, mit drei First-Class-, vier Businessclass-, drei Premium-Economy- und sieben Economy-Varianten kommt der Airline-Verbund damit auf insgesamt 17 Star-Alliance-Angebote für das Round-the-World-Ticket.

Und je nach gebuchtem Meilenumfang berechnet sich auch die Zahl der erlaubten Stopps von mehr als 24 Stunden. Alle Weltreisenden müssen zumindest drei Mal verweilen, die Besitzer des 29.000-Meilen-Passes müssen sich mit maximal fünf Stopps zufrieden geben, bei 39.000 gekauften Meilen sind bis zu 15 Aufenthalte zwischen den Flügen erlaubt.

Teure Strecken

Die Preise für diese Ticket-Art variieren naturgemäß gewaltig. Je nach Reisezeit, Zielen und Klassen beginnen sie bei der Star Alliance in der 29.000-Meilen-Kategorie bei 2717 Euro für das Economy-Paket, für die neu buchbare Premium Economy werden ab 4002 Euro aufgerufen, für die Businessclass sind es 6744 Euro. Und wer in der First Class einmal um die Welt fliegen möchte, muss mindestens 12.105 Euro bezahlen. Allerdings nur für das Basispaket, denn die Steuern und Gebühren kommen noch hinzu, da diese je nach genutztem Flughäfen stark variieren. Zu den Strecken, die das Fliegen um die Welt besonders teuer machen, gehören beispielsweise jene in der Businessclass zwischen Hongkong und San Francisco oder Frankfurt und New York. Hier muss jeweils mit 500 zusätzlichen US-Dollar (455 Euro) gerechnet werden. Den höchsten Zuschlag müssen Passagiere in der First Class zwischen Singapur und New York beziehungsweise Los Angeles zahlen, dieser Abschnitt schlägt mit üppigen 2700 extra Dollar zu Buche.

Wer übrigens die Karenz für eine Weltreise nutzen will, muss für den Nachwuchs unter zwei Jahren auch auf den RTW-Tarifen nur zehn Prozent des Erwachsenentarifs zahlen. Und er sollte dabei ein wirklich reisefreudiges Kleinkind haben.(SMA)

INFO

Globetrotter, die mit einem Round-the-World-Ticket (RTW) die Welt bereisen möchten, tun gut daran, ihre Route vor Reiseantritt genau mit den Nutzungsbedingungen abzustimmen. Zu den Einschränkungen gehören unter anderem Flugrichtung oder Anzahl und Dauer der Zwischenstopps, bei bestimmten Flügen gibt es außerdem zahlenmäßige Begrenzungen für RTW-Passagiere. Auf bestimmten Strecken gibt es weiters Zuschläge.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.