Internet-Portale: Bilder machen Immobilien

Netz-Trends: Wer online sucht. Und was er dabei sehen will.

Wohnen ist weiblich. Und das trifft nicht nur auf Themen wie Möbel oder Parkett-Auswahl zu. Auch wenn Makler ihre Wohnungs- und Hausangebote im Internet zeigen, sollten sie damit rechnen, mehr Frauen damit zu erreichen als Männer. Laut einer Untersuchung der Österreichischen Webanalyse ÖWA etwa liegt der Männeraneil im Sample der untersuchten Internetuser in Österreich bei 55,4 Prozent, jener der Frauen bei 44,6 Prozent. Betreiber von Immobilien-Online- Portalen aber beobachten Gegenteiliges. „Im Bereich Immobilien sind mehr als 55 Prozent aller Nutzer Frauen“, sagt Gerd Ingo Janitschek, Geschäftsführer von willhaben. at, einer Anzeigen-Plattform, deren Schwerpunkte auf Jobs, Autos und Immobilien liegen.

Frauen selektieren vor

Susanne Steinböck, Pressesprecherin des Portals www.immobilien. net spricht ebenfalls von einem mehr als 50-prozentigen Frauenanteil unter den Nutzern der Plattform. „Das entspricht den Erfahrungen, die auch Bauträger und Makler zum Thema Immobilensuche gemacht haben“, so Steinböck. Insgesamt seien Inhalte oder Angebote rund um das Wohnen, Renovieren und Einrichten gefragt, weiß Hannes Dünser, Geschäftsführer der ÖWA. „37,9 Prozent der von uns untersuchten Nutzer haben Interesse an diesen Themen.“ In Sachen Altersstruktur folgt jene der Online-Sucher wieder den allgemeinen Daten. Am stärksten vertreten sind hier laut ÖWA die 30- bis 39-Jährigen (24,1 Prozent), gefolgt von den 20- bis 29-Jährigen (22,1 Prozent) und den 40- bis 49- Jährigen (19,1 Prozent). 80 bis 90 Prozent aller Suchenden sind etwa bei immobilien.net zwischen 25 und 49 Jahren, sagt Steinböck. Bei willhaben.at sieht Janitschek die 20- bis 60-Jährigen stark vertreten, nach hinten falle der Anteil leicht ab. Potenzial sieht er aber gerade bei 40-bis 50-Jährigen. „Das zeigt auch der Blick in Länder wie Norwegen, die den Entwicklungen in Österreich leicht voraus sind“, erzählt Janitschek.

Aufholpotenzial orten Experten aber nicht nur in der Altersstruktur der Nutzer. Vor allem gewerbliche Anbieter wie Makler oder Bauträger könnten bei der Präsentation ihrer Angebote im Netz noch einiges verbessern. Zwar seien, so Jankitschek, Angebote ohne Bilder ohnehin kaum mehr vorhanden, die Qualität der Fotos lasse allerdings oft zu wünschen übrig. Steinböck sieht die Sache ähnlich.

Der User macht mit

„Was zählt, sind aussagekräftige Bilder. Gerade ein Foto, und das vielleicht noch mit dem Ausblick, ist nicht genug.“ Bei willhaben.at greift man den Maklern oder Bauträgern seit kurzem dabei auch unter die Arme. Das Portal vermittelt Fotografen, die das Objekt ablichten und dabei auf Farbgebung und Bildbearbeitung achten. Außerdem können Panoramaansichten, farbige 3-D-Grundrisse erstellt werden. Auch Web 2.0 geht an den Plattformen nicht vorüber. In Deutschland sollen User aktiv mitgestalten und etwa persönliches Wissen über Wohnorte einbringen. Immobilien. net bindet Nutzer ein, um Makler und Bauträger zu bewerten. Jene Interessenten, die bereits Anfragen zu konkreten Objekten per E-Mail geschickt haben, werden in Folge kontaktiert, um den Dienstleister nach unterschiedlichen Kategorien zu bewerten, erzählt Steinböck. Ein Bereich, der künftig außerdem wichtiger werden wird, ist jener der Geo-Darstellungen. Damit können User, egal, ob männlich oder weiblich, übers Netz nachschauen, wie die Wohnung in der Stadt situiert ist – und ob das nächste Beisl wirklich gleich ums Eck ist.

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