Verteuerung der Mieten für 2012 erwartet: „Preise werden nach oben getrieben“

(c) Clemens Fabry
  • Drucken

2011 waren Mietwohnungen um 2,7 Prozent teurer als 2010. Am meisten zahlt man in der Innenstadt, am billigsten mietet man in Favoriten und Simmering.

Wien/Cim. Sucht man in Wien nach einer Mietwohnung, muss man relativ tief in die Tasche greifen. 2011 hat der Mietpreis der angebotenen Wohnungen pro Quadratmeter zum ersten Mal die Marke von 13 Euro überschritten. Das geht aus dem Immobilienbarometer des Portals „Findmyhome.at“ hervor.

Die Mieten in der Hauptstadt sind demnach 2011 um 2,7 Prozent auf im Schnitt 13,16 Euro je Quadratmeter gestiegen. Am meisten zahlt man in der Innenstadt mit 19,12 Euro, gefolgt von Währung und Döbling mit je 16,52 Euro. Am billigsten mietet man in Favoriten (8,72 Euro) und Simmering (8,68 Euro). Diese Zahlen beziehen sich auf die Miete inklusive Hausbetriebskosten und Mehrwertsteuer, aber ohne Strom oder Gas.

„Vor allem im stark nachgefragten mittleren Segment herrscht Knappheit, die Preise werden merkbar nach oben getrieben“, sagt „Findmyhome.at“-Geschäftsführer Bernd Gabel-Hlawa. Unter das mittlere Segment fallen Wohnungen mit 50 bis 80 Quadratmetern.

Für 2012 müsse man mit einem weiteren Anstieg der Mieten rechnen, das ergab eine Umfrage des Portals bei 200 Wiener Immobilienmaklern. Außer in der allgemeinen Teuerung würde sich auch die Gebührenerhöhungen in Wien in deutlich höheren Betriebskosten spiegeln. Allerdings beziehen sich die Zahlen dieses Barometers auf jene Preise, zu denen die Immobilien im Internet angeboten werden. Die tatsächlichen Mieten können unter den Angebotspreisen liegen. Den Maklern ist freilich daran gelegen, die Mieten in Wien als hoch darzustellen.

Großteil der Wiener mietet billiger

Viele Menschen in Wien dürften – dank Sozialwohnungen oder alter Mietverträge – fürs Wohnen deutlich weniger bezahlen als 13 Euro pro Quadratmeter. Darauf weisen auch die Daten der Statistik Austria hin: Im dritten Quartal 2011 – jüngere Zahlen liegen noch nicht vor – lag der Wohnungsaufwand in einer Wiener Hauptmietwohnung pro Quadratmeter bei 6,46 Euro. Pro Wohnung lag der Aufwand bei 445 Euro. In dieser Summe sind die Kosten für Betriebskosten, Energie, einen eventuellen Garagenplatz und die Mehrwertsteuer enthalten.

Auf einen Blick

19,12 Euro pro Quadratmeter – so viel bezahlt man im Schnitt, wenn man 2011 eine Wohnung in der Innenstadt neu gemietet hat. Das geht aus dem Preis-Barometer des Immobilienportals Findmyhome.at hervor. Im Schnitt lag der Preis bei 13,16 Euro. Der Großteil der Wiener zahlt für die Miete allerdings – dank der Sozialwohnungen oder alter Mietverträge – deutlich weniger.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.01.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien baut Kindergaerten massiv
Wien

Wien baut Kindergärten massiv aus

Wien investiert 2012 kräftig in den Ausbau der Betreuungsplätze, die Stadt bekommt auch einen Bildungscampus. Der Personalmangel bei Kindergärtnerinnen bleibt aber ungelöst.
Symbolbild
Wien

50-Millionen-Geldspritze für Fußball in Wien

Drei Stadien für zwei Klubs. Wien baut Sportinfrastruktur aus. Davon soll die Wirtschaft profitieren. Und Stadtrivalen SK Rapid und FK Austria. Im Freizeitsport erhalten Eisläufer und Schwimmer neue Möglichkeiten.
Symbolbild
Wien

„Eistraum“ wird immer größer

Die Eislauffläche im Park vor dem Rathaus wurde heuer von 6000 auf mehr als 7000 Quadratmeter deutlich erweitert, dazu gibt es einen Kilometer „Traumpfad“. Die Eröffnung findet am 19. Jänner um 19 Uhr statt.
Wien

Armut in Wien: Erfolge und offene Baustellen

Bei Maßnahmen gegen Armut, Arbeits- und Obdachlosigkeit gilt Wien in vielerlei Hinsicht als Vorreiter. Experten orten dennoch Lücken im Vollzug und Verbesserungsbedarf in zahlreichen Punkten.
Wien

Sternsinger: Brauchtum und Hilfe für arme Menschen

Seit dem Winter 1954/55 sind die Sternsinger der Katholischen Jungschar in ganz Österreich unterwegs, um Spenden zu sammeln. Allein im Vorjahr kam dabei eine Summe von 14,8 Millionen Euro zusammen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.