Aktien nehmen Aufschwung vorweg

Börsen. Ob die Marktteilnehmer mit ihrem Optimismus recht haben, muss sich zeigen.

Frankfurt/Bloomberg/B.l. Die Beliebtheit von Aktien und Anleihen gilt als wichtiger Indikator für die wirtschaftlichen Erwartungen der Anleger. Rechnen die Investoren mit höherem Wachstum (und in weiterer Folge mit steigenden Zinsen), greifen sie zu Aktien und meiden Anleihen. Fürchten sie hingegen eine Krise, ziehen sie Anleihen vor.

In den vergangenen Monaten setzten zumindest die US-Anleger auf Wachstum. Das zeigt sich darin, dass die Aktienkurse schneller stiegen als die Dividenden und die Dividendenrendite sank. Doch erhöhte sich die Rendite von Staatsanleihen. (Höhere Renditen bedeuten fallende Preise und damit nichts Gutes für Anleihenbesitzer.)

Wachstum muss erst folgen

Die Vorwegnahme eines schnelleren Wachstums der US-Wirtschaft erkläre am besten, warum die Aktienkurse über Monate gestiegen sind, während Anleihen nachgegeben haben, meint Andrew Burkly, Leiter institutionelle Portfolio-Strategie bei Oppenheimer & Co. Der breit gefasste US-Börsenindex S&P 500 ist seit dem 15. November, dem letzten Tag der jüngsten Korrektur mit über fünf Prozent Verlust, bis zum 22.Mai um rund 22Prozent gestiegen.

Ob die Anleger recht damit haben, Aktien den Anleihen vorzuziehen, ist nach Ansicht des Strategen aber noch nicht klar. Dazu müssten die Einkaufsmanagerindizes und andere Konjunkturindikatoren erst noch ein rascheres Wachstum signalisieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2013)

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