Höhenflug bei AT&S

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Leiterplatten. Der steirische Hersteller von Leiterplatten hat ein gutes Jahr hinter sich – und verspricht sich viel von einer neuen Technologie.

Wien. An der Börse gibt es jedes Jahr andere Liebkinder. Heuer zählt der steirische Leiterplatterhersteller AT&S zweifelsohne dazu. Der Aktienkurs des 7000 Mitarbeiter starker Unternehmens kletterte seit Jänner um rund 33 Prozent.

Mit einem Kurs von rund 9,50 dürfte das Ende der Fahnenstange noch länger nicht erreicht sein. Das Zwölf-Monats-Kursziel wird von den Analysten bei rund 11,4 Euro gesehen. Das Aufwärtspotenzial liegt also bei rund 20 Prozent. Acht von der Agentur Bloomberg befragte Analysten empfehlen das Papier zum Kauf. Einer rät, den Titel zu halten. Keiner der Experten spricht sich für den Verkauf aus.

Das abgelaufene Geschäftsjahr konnte der Konzern, dessen Produkte unter anderem in den Geräten großer Smartphone-Hersteller zum Einsatz kommen, mit besseren Ergebnissen abschließen. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf 590 Mio. Euro. Der Konzerngewinn verdreifachte sich beinahe – von 14,6 auf 38,2 Mio. Euro.

Neues Werk in China

Ihr Augenmerk haben die Steirer zuletzt auf China gerichtet: Das Unternehmen ist gerade dabei, ein neues Werk in Chongqing zu errichten. Ab 2016 soll an dem Standort die Serienproduktion mit sogenannten IC-Substrates anfahren. Damit will AT&S in eine neue Technologie einsteigen. Ein Partner, der nicht genannt wird, ist hier ebenso an Bord.

IC-Substrate werden benötigt, um die Halbleiter auf den Leiterplatten zu fixieren. In dem Geschäft erwartet AT&S höhere Margen, die Zahl der Mitbewerber in dem Bereich ist Unternehmensangaben zufolge überschaubar.

Kapitaltechnisch ist das Unternehmen laut Vorstand Andreas Gerstenmayer gut aufgestellt. Mit einer Kapitalerhöhung und der Platzierung eines Schuldscheindarlehens konnte die Finanzierungsstruktur verbessert werden. Der Nettoverschuldungsgrad sank merklich.

In Österreich betreibt AT&S zwei Forschungs- und Produktionsstandorte in der Steiermark, am Hauptsitz in Leoben sowie in Fehring. Das Werk in Klagenfurt mit 100 Mitarbeitern wurde Ende 2013 geschlossen, da es seit Jahren Verluste geschrieben habe. Produziert wird weiters noch in Korea, Indien und China. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2014)

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