Toyota kämpft um Platz eins

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Beim Absatz könnte Volkswagen die Japaner schon bald überholen. Bei der Profitabilität hat jedoch Toyota die Nase vorn.

Tokio/Wien. Toyota hat es wieder geschafft: Mit 10,23 Millionen verkauften Fahrzeugen konnte der japanische Konzern im abgelaufenen Kalenderjahr zum dritten Mal in Folge den Titel des weltgrößten Autobauers verteidigen. Nur 2011 hatten die Folgen der Fukushima-Katastrophe den Autogiganten ein wenig gebremst. Das Unternehmen profitiert vom schwachen Yen. Kosteneinsparungen trugen dazu bei, dass Toyota im abgelaufenen Geschäftsjahr auch einen Rekordgewinn von 2,2 Billionen Yen (16 Mrd. Euro) einfahren konnte. Damit ist Toyota das erste japanische Unternehmen, das die Marke von zwei Billionen Yen beim Gewinn übertroffen hat.

Doch rückt der deutsche Konkurrent Volkswagen den Japanern beim Absatz auf die Pelle: 2014 verkauften die Wolfsburger nur noch 90.000 Stück weniger als Toyota und könnten heuer überholen. Denn ausgerechnet auf dem Heimatmarkt Japan lief es für Toyota zuletzt nicht so rund: Wegen einer Mehrwertsteuererhöhung im vergangenen Jahr sank die Zahl der ausgelieferten Autos um 211.000 Stück auf 2,15 Millionen.

Neue Werke errichtet

Das will Toyota nun im internationalen Geschäft aufholen. In Mexiko und in China werden neue Werke errichtet, in die umgerechnet 1,4 Mrd. Euro investiert werden. In den USA, wo sich VW schwertut, Fuß zu fassen, erzielt Toyota ein Fünftel seines Betriebsgewinns.

Auch in puncto Profitabilität schlägt man die Deutschen. Im Autogeschäft erzielte Toyota im ersten Quartal eine operative Marge von 8,2 Prozent. Volkswagen erwirtschaftete 6,3 Prozent, US-Konkurrent General Motors kam auf 5,8 Prozent. „Toyota wird das unsinnige Wettrennen um die Volumenführerschaft eventuell in diesem Jahr verlieren“, zitiert die Agentur Reuters Arndt Ellinghorst vom Analysehaus Evercore ISI. Bei der Profitabilität würden die Japaner jedoch mit weitem Abstand vorn bleiben. Noch bessere Margen erzielen freilich Premiumhersteller wie BMW oder VW-Tochter Audi.

Die Toyota-Aktie hat in den vergangenen Wochen– im Einklang mit der gesamten Branche– ein wenig korrigiert. Die Analysten sind zuversichtlich: 23 Kaufempfehlungen bei Bloomberg stehen sieben „Halten“- und einer Verkaufsempfehlung gegenüber. (b.l./ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.05.2015)

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