Die Aktie des iPhone-Herstellers befindet sich im Sinkflug. Der Grund: Erstmals seit Jahren kann Apple nicht mehr wachsen.
Cupertino/Wien. Ein Unternehmen schreibt zehn Mrd. Dollar Gewinn in einem einzigen Quartal, mehr als jedes andere Unternehmen – und die Aktie fällt. Das widerfuhr kürzlich den erfolgsverwöhnten Aktionären des Technologiegiganten Apple. Inzwischen gab die Aktie des weltgrößten börsenotierten Konzerns noch weiter nach und notiert 30 Prozent unter ihrem Höchststand vor etwas mehr als einem Jahr. Verglichen mit dem Stand vor zehn Jahren verneunfachte sich ihr Wert zwar. Doch seit Apple im abgelaufenen Quartal erstmals einen Rückgang der iPhone-Verkäufe vermelden musste, trennten sich nicht nur viele Kleinanleger von dem Wallstreet-Schwergewicht, sondern auch Großaktionär Carl Icahn gab bekannt, sich vollständig zurückgezogen zu haben. Vor allem in China, wo der Konzern ein Viertel seines Geschäfts macht, sieht er zu große Risken.
Freilich: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von elf ist das Unternehmen nicht wirklich teuer. Apple-Chef Tim Cook versuchte vorige Woche, in einem Fernsehinterview die Stimmung zu drehen. „Ich denke, der Kursrückgang ist eine riesige Überreaktion“, sagte Cook in der Sendung „Mad Money“ des US-Börsenkommentators Jim Cramer. „Der Markt muss nicht gewaltig wachsen, damit Apple wächst.“ (b. l.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.05.2016)