In Russland kommt der Frühling erst im Herbst

Themenbild: Russlands Aktienmarkt
Themenbild: Russlands Aktienmarkt(c) Bloomberg (Alexander Zemlianichenko Jr)
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Russlands Aktienmarkt ließ im ersten Halbjahr zu wünschen übrig. Der nun leichte Anstieg überzeugt noch nicht. Zu viele Negativa lasten auf dem Land. Aber die Notierungen sind niedrig und die Dividenden attraktiv.

Wien/Moskau. Je mächtiger Staatspräsident Wladimir Putin außenpolitisch in Erscheinung tritt, umso stärker tritt die Diskrepanz zutage, die zum ökonomischen Fortkommen des Landes besteht. Zwar kommt die Wirtschaft nach der zweijährigen Rezession nun wieder in die Gänge, und im zweiten Quartal wurde vorläufigen Daten zufolge aufs Jahr gerechnet sogar ein Plus von 2,5 Prozent erzielt. Aber das Wachstum im Gesamtjahr ist doch auf zwei Prozent beschränkt, so das Wirtschaftsministerium. Das Fehlen struktureller Veränderungen limitiere es sogar auf 1,5 Prozent, konstatieren die Ökonomen der Akademie für Volkswirtschaft.

Zu viele Faktoren lasten auf dem Land: am meisten die geopolitischen Unwägbarkeiten und die Sanktionen des Westens, an die sich das Land zwar angepasst, die aber Amerika sogar noch zu verschärfen beschlossen hat. Zum anderen der Ölpreis, der trotz der wiederholten Einigung der Opec- und mehrerer Nicht-Opec-Staaten wie Russland auf Förderbeschränkungen keine stabil höhere Notierung erreicht. Und drittens die innenpolitische Lähmung angesichts der Präsidentenwahlen im März 2018, die jegliche Reformschritte verunmöglichen. Das Land warte auf einen positiven Impuls, lautet der Tenor der Ökonomen.

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