Tschechien: An der Moldau läuft alles rund

Aussicht über Prag.
Aussicht über Prag.(c) REUTERS (David W Cerny)
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Der Nachbarstaat wählte vorgestern ein neues Parlament. Wirtschaftlich hat er außer Personalmangel keine Sorgen. Auch die Börse bleibt in der CEE-Region die attraktivste.

Wien/Prag. Ginge es allein um Wirtschaft, hätten sich die Tschechen bei ihrer Wahlentscheidung am Wochenende nur von einem Wunsch leiten lassen dürfen: dass alles so weiterlaufen möge, wie es gerade läuft. Die Arbeitslosigkeit ist mit 2,9 Prozent nach Eurostat-Definition die niedrigste in der EU (in Österreich liegt sie mit 5,6 fast doppelt so hoch). Die Wirtschaft boomt, für heuer und 2018 ist ein Wachstum von je drei Prozent zu erwarten. Die Staatsschulden liegen mit 37 Prozent weit unter der Maastricht-Grenze (womit das Land problemlos dem Euro beitreten könnte, wenn es nur wollte).

Was macht die tschechische Wirtschaft so robust? In vielem ist sie ein kleines und ärmeres Abbild der deutschen. Der Industrieanteil ist mit 39 Prozent der bei Weitem höchste in Europa. Allein die dominante Automobilbranche steuert zehn Prozent zum BIP bei. Aber auch die Hersteller von Maschinen, Haushaltsgeräten und Elektronik sind eng in die westlichen Wertschöpfungsketten integriert. Die starke Bindung vor allem an Deutschland erfordert Top-Qualität; zugleich blieb die Produktion durch lange Lohnzurückhaltung sehr wettbewerbsfähig.

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