Aktien interessieren in Österreich kaum jemanden

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Der Bausparvertrag verliert zwar an Beliebtheit, rangiert aber weiterhin auf Platz eins der beliebtesten Anlageformen. Wertpapiere sind unter ferner liefen.

Wien. Mit Bausparverträgen und Sparbüchern lässt sich heute kein Geld mehr verdienen. Sichere Verluste sind nach Abzug von Inflation und Gebühren vielmehr garantiert. Das hat sich mittlerweile auch in der Bevölkerung herumgesprochen. Die beiden Anlageformen haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit eingebüßt.

Sahen 53 Prozent der Österreicher den Bausparvertrag im Jahr 2011 noch als interessante Form der Geldanlage, sind es mittlerweile nur noch 38 Prozent. Der Zuspruch zum Sparbuch hat sich ebenfalls verringert. Er sank von 52 Prozent im Jahr 2009 auf mittlerweile 32 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes GfK hervor.

Ungeachtet der niedrigen Zinsen sind diese beiden Sparprodukte nach wie vor gefragter als andere Formen der Geldanlage. Grundstücke und Eigentumswohnungen landen in der Umfrage auf Rang drei. Zwar ist hier nach wie vor eine starke Nachfrage der Bevölkerung zu beobachten, heißt es in einer Aussendung. Allerdings sind Immobilien nicht mehr so „heiß begehrt“ wie noch in den Jahren zuvor. In vielen anderen Ländern sind Immobilien hingegen die attraktivste Anlageform.

Geld liegt unter der Matratze

Lebensversicherungen kommen immerhin für ein Fünftel der Bevölkerung in Frage. Doch wer eine solche abschließt, darf sich keine Wunder mehr erwarten. Seit 1. Jänner dieses Jahres belaufen sich die sogenannten Garantiezinsen für das Produkt nur noch auf 1,5 Prozent. Zuvor lag der Wert bei 1,75 Prozent. Diese Verzinsung bezieht sich allerdings nicht auf die einbezahlten Beträge, sondern nur auf den Sparanteil, weil die Versicherungen von der Prämie Gebühren abziehen und das Geld erst dann veranlagt wird. Besser gestellt sind hingegen Kunden mit Altverträgen. Sie dürfen sich noch über hohe garantiere Zinsen für ihre gesamte Vertragslaufzeit freuen.

Gold ist für immerhin 17 Prozent eine Alternative. Das Edelmetall hat heuer (auf Eurobasis) knapp elf Prozent an Wert gewonnen. In den vergangenen fünf Jahren lag das Plus bei über 30 Prozent (siehe Seite 13).

Darüber hinaus gab jeder achte Österreicher an, sein Geld künftig zu Hause zu sparen– ein Rekordhoch. 2006 bunkerten nur fünf Prozent ihr Geld unter der Matratze.

Eine private Zusatzpension oder eine Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung kommt für rund 13 Prozent der Österreicher in Frage. Aktien fristen hingegen ein Nischendasein. An ihnen ist nur jeder zehnte Österreicher interessiert, bei Investmentfonds ist der Zuspruch noch geringer. Nur neun Prozent können sich ein Investment vorstellen. (nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.03.2015)

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