Luftfahrt: Airbus ist auf Rekordkurs

(c) REUTERS (Pascal Rossignol)
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Gute Halbjahreszahlen und das Überschallprojekt verleihen der Aktie des europäischen Flugzeugbauers Aufwind.

München/Wien. Als ein Militärtransporter vom Typ Airbus A400M Anfang Mai bei einem Testflug abstürzte, standen die Zeichen nicht nur beim europäischen Flugzeugbauer auf Sturm. Auch Analysten und Anleger sorgten sich um die Zukunft des Konzerns, zumal der Transporter ohnedies mit Lieferverzögerungen und Kostenüberschreitungen das große Sorgenkind ist. Aber Airbus strafte alle Kritiker Lügen und fing sich rasch: Dank der hohen Nachfrage nach Zivilflugzeugen konnte der Konzern im ersten Halbjahr sowohl Umsatz als auch Gewinn deutlich steigern.

„Wir sind auf Kurs, unsere Prognose für 2015 zu erreichen“, sagte Airbus-Chef Tom Enders und stellte eine Steigerung von Umsatz, Betriebsgewinn und Dividende in Aussicht. Trotz der anhaltend flauen Konjunktur in vielen Ländern bleibt der Bedarf hoch. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Viele Airlines steigen auf moderne, spritsparende Maschinen um. Und in Asien und in der Golfregion expandieren die Fluglinien wie wild.

Die langfristig guten Aussichten überwiegen offenbar bei Weitem Rückschläge wie jene beim Militärtransporter und auch beim neuen Großraumjet A350, bei dem sich die Auslieferung des ersten Modells an Qatar Airways verzögerte.

Dazu kommt ein Projekt, das zwar vorerst nur auf dem Reißbrett existiert, das die Herzen von Flugbegeisterten aber schon jetzt schneller schlagen lässt: Airbus hat im Juli in den USA ein Patent für ein Überschallflugzeug angemeldet.

Seither gibt es für die Aktie kein Halten mehr: Das Papier, das nach einem 20-prozentigen Minus im Vorjahr schon ab Jahresbeginn wieder kräftig Schub bekommen hat, verteuert sich derzeit von Tag zu Tag. Schon am Mittwoch erreichte die Aktie mit 66,74 Euro ein neues Allzeithoch. Dieses wurde danach zeitweise noch übertroffen.

Etliche Analysten haben nun ihre Kursziele angehoben, sie liegen zwischen 69 (RBC, Alpha Value) und 75Euro (NordLB). Knapp darunter liegt mit 74 Euro Kepler Cheuvreux.

24 Kaufempfehlungen stehen laut Bloomberg-Daten neun Halten- und nur zwei Verkauf-Empfehlungen gegenüber.

Wenn die Firma weiter so solide Zahlen liefere, kämen Anleger nicht drumherum, sich die Titel ins Depot zu legen, heißt es bei Jefferies. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2015)

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