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Volatilität an den Märkten: kein Grund für den Ausstieg

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Die Märkte haben in den letzten Woche starke Schwankungen erlebt. Am sichtbarsten war die Trendwende bei deutschen Bundesanleihen, die den Zinsrückgang über das letzte Jahr angeführt hatten.

EXPERTENTIPP von Dr. Adam Lessing,

Country Head Austria and Eastern Europe bei Fidelity International

Nachdem 10-jährige Bünde noch Ende April 0,05% rentierten, schnellte die Rendite letzte Woche auf bis zu 0,8% hoch. Italienische und spanische Zinsen erreichten erstmals dieses Jahr wieder die 2% Marke, und französische Zinsen die 1% Marke. Auch in den USA waren US-Treasuries kurzfristig bei 2,3% zu finden. An den Aktienmärkten sieht das Bild ähnlich aus: sowohl die europäischen als auch die USamerikanische Börse haben stark nach unten korrigiert. Zeitweise hatte der S&P Index in USD den gesamten Kursanstieg des Jahres 2015 wieder verloren, bevor die Kurse wieder nach oben kletterten. Mittlerweile sind Zinsen wieder etwas gefallen, und die Volatilitätsspitzen haben sich gemindert. Was verursacht diese Volatilität und was bedeutet sie für Investoren?

Märkte haben eine ihnen innewohnende Tendenz zu überschießen: Anstiege erfolgen zu rasch und Korrekturen nach unten fallen stärker aus als fundamental indiziert. Das führt zu einem typischen Verhalten: im Verlauf des Zyklus gibt es sogenannte Korrekturen inmitten eines Bullenmarktes. In einer solchen Korrektur gibt der Markt einen Teil der überschiessenden Gewinne wieder ab bevor sich der fundamental positive Trend wieder durchsetzt. Dies ist dann eine Periode erhöhter Volatilität in einem sich seitwärts bewegenden Markt. Nach der Korrektur erwarten wir dann eine Rückkehr zu der nächsten Phase des Bullenmarktes. Korrekturen solcher Art hängen stark von der Marktstimmung und von technischen Faktoren ab und haben wenig mit Fundamentaldaten zu tun. Denn die Fundamentaldaten der Unternehmen sind weiterhin robust und werden der Wirtschaft weiterhin Rückenwind verleihen. Daher kann man beruhigt resümieren: Die derzeitige Volatilität an Aktienmärkten ist eine übliche „mid-cycle“ Korrektur. Die Volatilität an Anleihemärkten ist etwas anders zu verstehen: Es ist klar, dass der 30-jährige globale Abwärtstrend in Zinsen zu Ende geht. Auch wenn der Zeitpunkt des Wiederanstiegs der Zinsen noch unsicher ist, ist doch die Fahrtrichtung klar: Es geht von hier an tendenziell nach oben. Die Volatilität der letzten Wochen ist daher als der Beginn einer Bodenbildung zu verstehen.

Für Privatinvestoren heißt das, dass es in nächster Zeit weiterhin zu Kursausschlägen an den Märkten kommen wird. Anleger sollten sich davon jedoch nicht beirren lassen, die Empfehlung in Aktien investiert zu bleiben ist weiterhin aufrecht. Das größere Risiko ist derzeit, zu früh aus den Märkten auszusteigen und dadurch Verluste zu realisieren und Gewinne zu versäumen. „Time in the market is more important than timing the market”: die Investitionsdauer ist wichtiger als der Investitionszeitpunkt.

Nähere Informationen erhalten Sie unter:
www.fidelity.at

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