Deutschland: Versicherungen finden Fonds attraktiv

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THEMENBILD-PAKET: PENSIONEN(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Während sich private Anleger zurückhalten, springen Versicherungen und Pensionskassen als neue Fondskunden in die Bresche.

Frankfurt. Die deutsche Fondsbranche profitiert vom Anlagedruck der großen Altersvorsorgeanbieter. Lebensversicherungen und betriebliche Pensionskassen steckten 2013 so viel Geld in deutsche Investmentfonds wie nie zuvor. 76,7 Mrd. Euro flossen in Spezialfonds, die etwa zur Finanzierung von Betriebsrenten aufgelegt werden, wie der Fondsverband BVI berichtete.

Privatanleger hielten sich zurück: In Publikumsfonds wurden 18,7 Mrd. Euro neu angelegt, 2012 waren es noch 25 Mrd. Euro, sagte Verbandspräsident Holger Naumann. Insgesamt verwaltet die deutsche Fondsbranche 2,1 Billionen Euro. Davon stecken fast 1,4Billionen Euro in Spezialfonds für Banken, Versicherer und andere große Kapitalanleger.

Das Geld der Publikumsfondsanleger fließt vor allem in Mischfonds, die 2013 netto 18,2 Mrd. Euro einsammelten. Mischfonds investieren sowohl in Aktien als auch in Anleihen. Der Trend gehe zu Produkten mit höheren Renditen und etwas mehr Risiko, sagte Naumann. Das gilt auch für Rentenfonds, bei denen die Anleger verstärkt auf Firmenanleihen- und Dollarfonds schielen.

Sorgenkind Immobilienfonds

Reine Aktienfonds sind etwas aus der Mode geraten. Sorgenkind der Fondsbranche waren 2013 die offenen Immobilienfonds, die im zweiten Halbjahr unter den gesetzlich begrenzten Möglichkeiten zur Rückgabe der Fondsanteile litten. Flossen den Immobilienfonds vor der im Juli in Kraft getretenen Änderung 3,2 Mrd. Euro zu, waren es seither nur 200 Mio. Euro.

In Deutschland waren offene Immobilienfonds in Misskredit geraten, als auf dem Höhepunkt der Krise Anleger in Scharen ihre Gelder abziehen wollten und viele Fonds mangels Liquidität vorübergehend oder überhaupt geschlossen wurden. Die Anleger mussten vielfach lange auf ihr Geld warten.

Aus österreichischen Investmentsfonds haben private Anleger, wie berichtet, im Vorjahr netto 270Mio. Euro abgezogen, bei institutionellen Investoren beliefen sich die Abflüsse auf 555Mio. Euro. Aufgrund von Kursgewinnen stieg das Fondsvolumen dennoch um 0,6Prozent auf rund 145Mrd. Euro. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2014)

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