Wohnungspreise steigen in Wien EU-weit am stärksten

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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London und Paris bleiben die teuersten Pflaster. Für eine 70-Quadratmeter-Wohnung muss der Österreicher sechs Bruttojahresgehälter hinblättern.

Wien liegt bei Wohnungspreisen von 3500 bis 4200 Euro pro Quadratmeter EU-weit zwar im Mittelfeld, gleichzeitig ist die Bundeshauptstadt beim Preisanstieg aber Spitzenreiter mit einem Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Quadratmeterpreisen für Neuwohnungen liegt Österreich auf Platz vier nach England, Frankreich und Italien, geht aus einer Deloitte-Untersuchung hervor.

London und Paris bleiben die teuersten Pflaster Europas zum Wohnen, so das Ergebnis des Deloitte Property Index 2013. Rund 10.000 Euro pro Quadratmeter muss man in der Londoner Innenstadt bezahlen. Wien liegt, gleichauf mit Hamburg, Rom und Mailand, im Mittelfeld. Am günstigsten lässt es sich in Budapest, Lissabon und Warschau mit Quadratmeterpreisen zwischen 1140 Euro und 1704 Euro wohnen. Während es bei den Immobilienpreisen in Österreich mit sieben Prozent und Deutschland mit fünf Prozent die größten relativen Anstiege gab, sind die Preise in Italien mit fünf Prozent und Spanien 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken.

Sechs Jahresgehälter für eine Wohnung

Im Hinblick auf die Leistbarkeit des eigenen Wohnraums gibt es große Unterschiede zwischen den untersuchten Ländern. Österreich liegt dabei mit knapp sechs Brutto-Jahresgehältern für eine 70 Quadratmeter große Wohnung im untereren europäischen Mittelfeld. Das gleiche gilt für die durchschnittliche private Verschuldung, wo sich Österreich mit 24 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ebenfalls im europäischen Mittel befindet. Die geringste private Schuldenquote weisen Russland (3 Prozent), Tschechien (14 Prozent), Polen (20 Prozent) und Ungarn (21 Prozent) auf. Die höchste Verschuldung von über 100 Prozent finde man in traditionell stabilen und gesättigten Wohnungsmärkten wie den Niederlanden oder Dänemark. In beiden Ländern sei dies auf gut funktionierende Hypothekenmärkte zurückzuführen.

Beim Wohnungsneubau führt Frankreich die EU-Rangliste mit fünf fertiggestellten Wohnungen pro 1000 Einwohner an, dicht gefolgt von Österreich mit 4,7 Wohnungen. Demgegenüber wurden die wenigsten neuen Wohnungen in Ungarn (0,7) fertiggestellt.

Neubauwohnungen deutlich teurer

Die Quadratmeterpreise für Bestandsbauten sind in der Mehrzahl der untersuchten Länder deutlich geringer als die für Neubauwohnungen. In Österreich liegt die Differenz bei 36 Prozent. Immobilien seien weiterhin eine beliebte Wertanlage in den von Unsicherheit geprägten, renditearmen Märkten.

Der Deloitte Property Index erfasst die Preisentwicklung von Wohnimmobilien in 12 europäischen Ländern, Russland und Israel. 2013 hat sich der Wohnungsbestand in der EU im Durchschnitt auf 476 Einheiten pro 1000 Einwohner leicht erhöht. Österreich liegt mit 495 Wohnungen pro 1000 Einwohner rund vier Prozent über dem EU-Schnitt.

(APA)


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