200 Wohnungsinserate in Wien hat die Arbeiterkammer unter die Lupe genommen. Fast überall ortete sie einen unrechtmäßigen Aufschlag.
Für Altbauwohnungen verlangen die Wiener Vermieter viel zu viel - das ist zumindest das Ergebnis einer Auswertung der Arbeiterkammer von 200 aktuellen Inseraten (durchschnittliche Wohnungsgröße: 70 Quadratmeter). Bei den unbefristeten Wohnungen spricht die Arbeiterkammer von einem unrechtmäßigen Aufschlag von 100 Euro oder 18 Prozent, bei befristeten gar von 259 Euro (62 Prozent).
"Das ist reine Abzocke", wird AK-Präsident Rudolf Kaske in einer Aussendung zitiert. Er sprach sich erneut für eine Verbesserung des Richtwertsystems aus. Dafür sei ein gesetzlicher Katalog notwenig - inklusive einem Deckel der Gesamtzuschläge bei 20 Prozent des Richtwerts.
Gesetzlicher Richtwert bei 5,39 Euro
Derzeit liegt der gesetzliche Richtwert in Wien 5,39 Euro pro Quadratmeter. Für die inserierten Wohnungen hat die AK auf Basis von Ausstattungsmerkmalen (Stockwerk, Lift etc.) den zulässigen Hauptmietzins ermittelt. Gesetzlich erlaubte Ab- und Zuschläge sowie ein durchschnittlicher Lagezuschlag wurden laut Arbeiterkammer berücksichtigt.
In der Aussendung wiederholt die Arbeiterkammer eine Reihe von Forderungen:
- Befristete Mietverhältnisse sollen abgeschafft werden, außer wenn der Vermieter für Kinder oder Enkel Eigenbedarf hat.
- Für Grunderwerbsteuer und Versicherung soll der Vermieter aufkommen.
- Auch für Maklergebühren soll der Vermieter aufkommen.
- Weiters sollten Vermieter bei der Erhaltung der Wohnungsausstattung, etwa Elektroleitungen oder Sanitäranlagen, in die Pflicht genommen werden.
>>> Die gesamte Erhebung der Arbeiterkammer
(APA)