Flug gespart, Company ruiniert

Kolumne "Führungsfehler". „... müssen wir Ihr Dienstverhältnis mit sofortiger Wirkung auflösen.“ Higgins drückte auf den „Senden“-Knopf.

Er hatte keine Lust, zum Phrasendreschen von London nach Athen zu fliegen. Und ein Ticket hatte er auch gespart.

Im fernen Athen war der Landesfürst wie vor den Kopf gestoßen. 30 Jahre bei der Company – und dann ausradiert mit einer lapidaren Mail? Nicht, dass er die wirtschaftlichen Motive der Mutter nicht verstand. Es war die Art und Weise, die ihn ärgerte. Und zutiefst in seinem Stolz kränkte.

Aus seinem Schock wurde Wut. Aus der Wut Rachedurst. Er hatte seine Produkte im kleinen Finger, kannte jeden Lieferanten. In den folgenden Jahren überschwemmte er Europa mit „grauer“ Ware – zu Preisen, bei denen die Company mit ihren monströsen Overheads nicht mithalten konnte. Bald bezog kein Händler mehr vom Konzern, sondern nur mehr über die günstigen Kanäle aus Griechenland.

Der Schaden ging in die Millionen. Aber Higgins hatte ein Ticket gespart.

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com

Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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