Der wahre Parteichef ist nun auch der echte

Mit seinem Abgang hat Werner Faymann Freund und Feind überrascht. Ein letzter Akt der Selbstachtung.

„Die Mehrheit ist zu wenig“, sagte er in seiner Abschiedsrede. Eine solche hätte er im Parteivorstand noch irgendwie zusammengebracht. Doch das Vertrauen war dahin. Schon länger. Auch wenn er und seine Getreuen in den vergangenen Tagen alles unternommen haben, um sich an der Macht zu halten: Werner Faymann hat letztlich losgelassen. Weil er a la longue nicht mehr zu halten gewesen wäre.

Die Partei ist ihren ungeliebten Parteichef los. Das Ruder übernimmt nun vorerst einer, der für alle maßgeblichen Personalentscheidungen in der SPÖ der vergangenen Jahre, ja Jahrzehnte mitverantwortlich war: Michael Häupl, der heimliche Parteichef. Der stets lieber im Dorf Erster sein wollte als in der Republik. Wie Erwin Pröll auf schwarzer Seite. Im Gegensatz zu diesem übernimmt Häupl nun tatsächlich die Verantwortung. Der wahre SPÖ-Vorsitzende ist nun auch der echte. Wie lange wird man sehen. Höchstwahrscheinlich aber länger als bis Dienstag mittag.

Möglicherweise so lange bis er seinen Favoriten Gerhard Zeiler durchgebracht hat. Die Mehrheit der anderen Länderchefs ist jedenfalls für Christian Kern. So schnell wird die SPÖ also nicht zur Ruhe kommen.

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