Linksruck bei den Neos

Sachen gibt's: Ex-Grünen-Geschäftsführer wird Neos-Geschäftsführer.

Es ist, wenn man so will, bisher der Transfer des Jahres: Robert Luschnik, Ex-Bundesgeschäftsführer der Grünen, wird Bundesgeschäftsführer der Neos. Das passt natürlich auch hervorragend zu der – von den Neos gern in Abrede gestellten – Strategie, die linke Flanke Richtung Grünen-Wähler aufzumachen. Schon bei der Nationalratswahl 2017 haben viele von ihnen die Neos gewählt.

Linksruck bei den Neos also? Nein, werden die Neos sagen, wieso denn auch? Wenn allerdings ein vormaliger Bundesgeschäftsführer der Grünen ohne größere Verrenkungen einfach so zu den Neos wechseln kann, dann werden die Neos jedenfalls nicht nach rechts gerückt sein.

Denn Luschnik ist an sich auch kein gesinnungsloser Karrierist, der sein Fähnchen in den Wind hängt. Jahrelang arbeitete er als Klubdirektor nach außen hin unscheinbar im Parlamentsklub der Grünen. Ins Rampenlicht drängte er sich nicht. Erst auf Drängen Eva Glawischnig willigte er ein, die Nachfolge von Stefan Wallner als Bundesgeschäftsführer der Grünen anzutreten. Ihm fehlte dann allerdings Wallners Härte: Die Jungen Grünen tanzten alsbald der Partei auf der Nase herum, Glawischnig verabschiedete sich und der Wahlkampf 2017 war auch kein Ruhmesblatt.

Luschnik, so heißt es, habe die Partei danach immerhin vor dem finanziellen Kollaps bewahrt. Ein Gewinn für die Neos ist der fachlich unbestrittene Jurist mit seiner langjährigen politischen Erfahrung allemal.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.03.2019)

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