Ein Text hätte so nicht erscheinen sollen. Das war ein Fehler. Wir widmen uns weiterhin dem Thema Erziehung.
Wenn Fehler passieren, soll man das auch eingestehen. Vergangene Woche erschien in der „Presse am Sonntag“ der Artikel „Wer Strafe nicht vollzieht, wird unglaubwürdig“, in dem Gewaltanwendung als probates Mittel der Kindererziehung dargestellt wurde. Dieser Text entspricht selbstverständlich nicht der Blattlinie dieser Zeitung und hätte nicht erscheinen dürfen, doch die Kontrolle in der Schlussproduktion hat leider versagt. Wir haben uns in einer ersten Stellungnahme bereits am Montag vom Inhalt dieses Artikels distanziert, wollen dies aber für jene, die das nicht gelesen haben, an dieser Stelle wiederholen. Darüber hinaus haben wir uns entschieden, das Thema auch inhaltlich durch mehrere Artikel aufzuarbeiten: Einige sind bereits erschienen, auch in dieser Ausgabe widmet das Leben-Ressort dem Thema „Gewalt in der Erziehung“ eine Doppelseite. „Die Presse am Sonntag“ hat in den letzten fünf Jahren häufig und – wie wir hoffen – sensibel über pädagogische Themen berichtet. Diese Tradition wollen wir fortsetzen.
In der vergangenen Woche hat die „Presse“-Familie leider zwei Kollegen verloren. Am Donnerstag haben wir uns vom früheren Innenpolitik-Chef Dieter Lenhardt verabschiedet. Am vergangenen Sonntagabend erreichte uns die Nachricht, dass Eva Male nach schwerer Krankheit gestorben ist. Eva Male ist lange Außenpolitik-Redakteurin gewesen und hat mit ihren Sprachspaltereien im „Spectrum“ viele Leser begeistert. Eva war für viele eine gute Freundin, deren Fröhlichkeit und Humor auch in den angespanntesten Momenten halfen. Sie fehlt uns.
In dieser Ausgabe darf ich Ihnen noch unseren Schwerpunkt zur Hypo Alpe Adria ans Herz legen: Jakob Zirm und Christian Höller schrieben die Chronologie eines Skandals. Ich wünsche Ihnen und uns einen ruhigen zweiten Adventsonntag.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2014)