"Star Wars" für Sammler

Sotheby's widmete der Filmreihe eine eigene Auktion. Die alten Spielzeugfiguren erzielten teilweise ein Vielfaches der Schätzungen.

Am Filmstart von „Star Wars VII“ kommt niemand vorbei. Die Medien sind voll davon, es finden gleich mehrere Ausstellungen statt, wie etwa „Star Wars-inspired art“ in der Gallery 1988 in Los Angeles oder „ „Star Wars Identities“ im Wiener MAK – und, damit wären wir bei dieser Kolumne angekommen: Sotheby's hat vergangene Woche eine Auktion von „Star Wars“-Sammlerstücken in New York abgehalten und damit mehr als 500.000 Dollar erlöst. Sotheby's wagte eine Premiere und widmete die gesamte Auktion den „Star Wars“-Sammelstücken. Gepaart mit dem Filmstart von „Star Wars: Das Erwachen der Macht“, der von Fans lange erwarteten Fortsetzung des Sci-Fi-Klassiker vom Kampf des Guten gegen das Böse, war es ein kalkulierbares Risiko.Teurer Gummi-Skywalker. Tatsächlich war die Auktion höchst erfolgreich: Spielzeug, das in den 1980er-Jahren vielleicht zwei Dollar kostete, ging weit über den Schätzpreisen weg. Luke Skywalker in weißer Tunika und mit gelben Haaren, der 1978 angeblich nur 20 Mal produziert wurde, erzielte 25.000 Dollar. Das Besondere an ihm ist das kurze Doppel-Teleskop-Laserschwert. Die Seriennummer zeigt an, dass es eine der ersten Figuren der Serie war. Teuerstes Stück war eine Packung mit sieben Actionfiguren von 1980, die für 32.500 Dollar versteigert wurde.

Noch höhere Preise bringen nur originale Filmrequisiten. Das Sklavenkostüm von Prinzessin Leia wurde heuer im Oktober von einem Spezialhändler in Kalifornien für 96.000 Dollar versteigert. Requisiten aus alten Filmen sind eine beliebte Sammelsparte. Die erste Auktion dieser Art gab es 1970, bei der mehr als 350.000 Gegenstände der Filmproduktionsgesellschaft Metro-Goldwyn-Meyer unter den Hammer kamen. In den 1980er-Jahren kam die Sparte in Schwung, die Preise stiegen. Von den großen Auktionshäusern sind vor allem Bonhams and Christie's dick im Geschäft. Christie's hat einige der berühmtesten Sammlerstücke versteigert, darunter Audrey Hepburns schwarzes Kleid aus „Frühstück bei Tiffany“ und Judy Garlands rote Pantoffeln aus dem „Zauberer von Oz“.

Ob die neue Episode der „Star Wars“-Saga sammlertaugliches Merchandising hervorbringen wird, das wird sich erst weisen. Dazu muss der Film Kultstatus erreichen. Die Filme der zweiten Trilogie, die in den 1990ern und frühen 2000er-Jahren gedreht wurden, konnten nie an den Erfolg der ersten anschließen. Entsprechend wenig begehrt sind die Figuren. Zudem wurden sie in großen Mengen produziert. Letzteres droht sicherlich auch beim aktuellen Film.

eva.komarek@wirtschaftsblatt.at

diepresse.com/kunstwerte

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2015)

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