Am Anfang war der Stein

Der Lego-Bauklotz, das wohl bekannteste Spielzeug aller Zeiten, wurde heute vor 50 Jahren in Kopenhagen zum Patent angemeldet.

Malin, die einjährige Enkelin, vergnügt sich, indem sie zusammengesetzte Duplo-Steine auseinander reißt. Ihre Mutter war vor zwei Jahrzehnten stundenlang mit sich selbst beschäftigt, wenn man ihr einen Kübel Legosteine, das Duplo für ältere Kinder, hinschüttete. Und Opa staunte als Baby Bauklötze, wenn sein Bruder aus Lego-Klötzen Burgen baute. Das war kurz nachdem ein dänischer Tischler seine Erfindung beim Kopenhagener Patentamt angemeldet hatte: heute vor 50 Jahren.

Am 28.Januar 1958, 13 Uhr 58, soll Godtfred Kirk Christiansen den Antrag eingereicht haben. Aus der Tischlerei seines Vaters Ole in Billund auf Jütland war damals eine Spielzeugfabrik geworden, die mit Holz und Plastik werkte. Den Namen Lego gab's schon: Dafür hatte Ole unter seinen Leuten einen Wettbewerb ausgeschrieben und eine Flasche Wein als Preis ausgesetzt: Die trank er aber selbst, da ihm sein eigene Idee am besten gefiel: „Leg godt“, auf Dänisch „spiel gut“. Daraus wurde „Lego“. Dass das auf Lateinisch „ich setze zusammen“ heißt, wusste damals keiner in der Spielzeugfabrik.

Patentiert wurde damals das Stecksystem und der Klotz mit den vier, sechs oder acht Noppen oben und den Röhren unten. Er eröffnete ein Universum: Sechs Acht-Noppen-Steine könnten auf 915 Millionen Arten kombiniert werden, heißt es. Hunderte Milliarden Steine wurden gegossen. Lego sagt, dass jeder Mensch im Schnitt 64 Steine habe und die Jahresproduktion aneinandergereiht fünfmal die Erde umrunden würde. gam

ZUR SACHE
Name: Legostein

Erschaffen am: Ab 1949 wurden Vorläufer erzeugt; das Stecksystem wurde später perfektioniert und 1958 patentiert.

Vorkommen: in hunderten Milliarden [Lego]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2008)

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