Der Reichste im Reich der Mitte

Zong Qinghou ist mit einem geschätzten Vermögen von zwölf Mrd. Dollar der reichste Chinese. Sein Geld verdient er mit Getränken.

Wahaha ist chinesisch, stammt aus einem Lied und bedeutet so viel wie „lachendes Kind“. Zong Qinghou, der Chef von Wahaha, ist zwar kein Kind mehr, aber gut lachen hat er trotzdem. Schließlich gilt er mit einem Vermögen von zwölf Mrd. Dollar als der Reichste im Reich der Mitte. Das schätzen die Herausgeber der Hunrun-Liste, die jährlich ein Ranking der wohlhabendsten Chinesen veröffentlichen. Das US-Magazin „Forbes“ reiht Qinghou auf Platz 103 der reichsten Bürger dieser Erde.

Qinghou, Jahrgang 1945, stammt aus einfachen Verhältnissen. Seine Mutter war Lehrerin, er selbst soll keine besonders gute Schulausbildung genossen haben. 1987 legte Qinghou den Grundstein seines Erfolges: Er begann Eislutscher zu verkaufen. Zwei Jahre später wurden Kindergetränke vertrieben. „Wahaha“ war geboren. Heute zählt die Firma zu einem der größten Getränkekonzerne der Welt.

Laut eigenen Angaben setzte der Konzern im Krisenjahr 2009 umgerechnet 4,7 Mrd. Euro um, fast ein Drittel mehr als im Jahr davor. 2005 schrieb „Die Welt“, dass Wahaha eine von sieben Softdrinkflaschen verkauft, die in China konsumiert werden.

Vor einem Jahr gelangte Qinghou zu zweifelhaftem Ruhm. Der französische Danone-Konzern und Wahaha beendeten mithilfe der Politik einen jahrelangen Rechtsstreit. Beide Firmen waren in den Neunzigern ein Joint Venture eingegangen. Danone warf Qinghou aber vor, daneben in die eigene Tasche gewirtschaftent zu haben – kein Ruhmesblatt für ein Mitglied des Volkskongresses. nst

ZUR PERSON

Name: Zong Qinghou

Jahrgang: 1945

Funktion: Wahaha-Chef und Delegierter des chinesischen Volkskongresses. [Archiv]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.10.2010)

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