Vassilakou hat es verbockt

Michael Häupl muss das Parkpickerl retten.

Gut, dass Wiens Bürgermeister nicht mit der Führung eines Ressorts belastet wird. So sind Hirn und Terminkalender frei für anderes. Nicht nur für Ordensverleihungen und Eröffnungen. Auch für Einsätze als Troubleshooter. Wenn einer seiner Stadträte patzt oder angepatzt wird, greift er zum Telefon. Maria Vassilakou ist ein besonderer Fall. Nicht, weil sie besonders oft patzt oder angepatzt wird (das eher), sondern, weil sie als Grüne nur bedingt des Possessivpronomens seiner würdig ist.

Jetzt muss Häupl eher widerwillig doch ran. Um seiner SPÖ willen kann er dem Wirbel wegen neuer Parkpickerlzonen nicht länger zusehen. Zu unprofessionell hat Vassilakou das Thema fast an die Wand gefahren. Sie hat den Widerstand von Bezirkskaisern, Autofahrern und die Mobilisierungskraft der ÖVP unterschätzt. Sie hat sich gleich zwei Leibthemen – Parken, Volksabstimmung – wegnehmen lassen. Da können Grüne noch so sehr über die böse, böse VP schimpfen. Vassilakou hat es verbockt.

dietmar.neuwirth@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.07.2012)

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