Ein neues Gutachten entlastet Werner Faymann. Und noch viel mehr!
Wer an der sinnstiftenden Wirkung des Wiener Instituts für Publizistik zweifelt, dem sei das Gutachten zur Inseratenaffäre Werner Faymanns empfohlen. Darin heißt es über die Faymann-ÖBB-Kolumnen in der „Krone“: „Die Darstellungsform Testimonial mit einem prominenten Repräsentanten stellt die klassische Form des Testimonials dar und folgt in ihrer Form den Lehrbuchregeln. So wirbt eine in Österreich in der Bevölkerung bekannte Persönlichkeit (hier der Minister Werner Faymann) als Testimonial für die Bundesbahn. Die Marke ÖBB profitiert von der Bekanntheit des Ministers und erhält eine intensive Positionierung.“ Und: „Eine direkte persönliche Profilierung der Person ist nicht erkennbar und würde zudem in einem Widerspruch zur angewandten Technik eines Testimonials stehen.“ Im Gegenteil: „Für das Testimonial besteht des Weiteren ein nicht unerhebliches Risiko, wenn sich die Erwartungen, die ein Testimonial weckt, nicht erfüllen. Wäre dies der Fall, so würde das Testimonial einen Imageschaden erleiden.“ Kann also eigentlich nicht anderes heißen als: Die ÖBB geben zwar Abermillionen für Werbung aus, hätte dem landesweit bekannten Starminister aber eigentlich ein Honorar zahlen müssen. Seit dem streng wissenschaftlichen Gutachten wissen wir nun: Faymann ist das eigentliche Opfer der Inseratenaffäre.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.08.2012)